Maulwurf-Wettbuddeln im Mockritzer Bad

Maulwurf-Wett-Buddeln

Das Freibad in Mockritz sieht derzeit ein wenig aus wie das Übungsfeld einer Maulwurf-Olympiade. Das Wasser ist abgelassen, Algen und anderes wurde zu kleinen Haufen am Boden zusammen gerecht, um abtransportiert zu werden.

Freibad MockritzDas Freibad in Mockritz ist seit 1925 ein Naturbad. Seit 1621 gibt es dort Wasser, ganz zu Anfang diente der Teich – auf Anregung von Kurfürst Johann Georg I. – zur Wasserversorgung der Dresdner Münze. Schieberegler an den drei Abflüssen regulierten den Wasserstand des Kaitzbaches, so dass die Münze (sie stand in der Nähe des Residenzschlosses) immer die nötige Wasserkraft hatte. Zusätzlich war der Münzteich seit 1646 Fischteich.

Nachdem die alte Münze nach Freiberg verlegt wurde, kaufte 1882 der englische Unternehmer Thornton Sheil den Teich, der von den Dresdner Eiswerken in den Wintermonaten zur Eisgewinnung genutzt wurde, das in drei speziell isolierten Scheunen gelagert und in den Sommermonaten als Kühl-Eis verkauft wurde.

Das mehrfach modernisierte Mockritzer Bad wird heute von den Quellen des Tiefen Bärners gespeist, während der Kaitzbach renaturiert am Badesee vorbeifließt.

Freibad Mockritz CollageEine “Studie zur Beurteilung des hydrobiologischen Zustandes des Naturbades Mockritz und Empfehlungen für die Erfüllung der Nutzungsanforderungen” der TU Dresden nahm sich 1999 dem Jucken der Badegäste an. “Beeinträchtigt wurde die Badenutzung des naturnahen Gewässers vor allem durch starkes Wachstum von Makrophyten und Fadenalgen, zeitweilige Überschreitungen von Grenzwerten bei hygienisch relevanten Keimen sowie das sporadische Auftreten der durch Cercarien digener Trematoden verursachten Badedermatitis” heißt es im Abstract, was kaum ein Badegast treffender hätte formulieren können. Vor allem am Ende der Saison war ein Bad nicht immer wirklich erfrischend…

Um eine der Hauptursachen – Verunreinigung des Wassers durch allerlei auch menschliche Ausscheidungen zu bekämpfen, wurden die Besucher aufgeklärt. Außer Schweiß kommt nun wohl deutlich weniger ins Wasser, das auf “eiß” endet, und eine überschaubare Anzahl von Graskarpfen sorgt als Wasserschutzpolizei ebenfalls für Sauberkeit und Ordnung im Bad.

[Quelle]

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