Kahnaletto

Kahnaletto

Das Wortspiel setzt ein wenig lokale Kunstkenntnis voraus – aber wer im Kahnaletto sitzt, hat die vielleicht und weiß, dass Canaletto der Künstler war, der im 18. Jahrhundert im Auftrag des sächsischen Hofes so wunderschön realistische Bilder malte. Seinen “Canaletto-Blick” mit dem Dresden-Panorama kennt man in Dresden natürlich; deutlich erkennt man am linken Elbufer unterhalb der Kathedrale ein Schiff vor der Augustusbrücke. Seit 1994 liegt die Marion dort: Rechts Theater, links Restaurant. Die Kombination ist schon deswegen gut, weil man vor und nach dem Theater es nicht so weit zum Essen hat (und in der Pause sowieso nicht)!

Man kann auch ohne Theaterbesuch ins Kahnaletto gehen und bekommt an dieser Stelle italienisch geprägte Küche – eine der besten der Stadt. Die Lage (nicht an, sondern auf der Elbe) ist grandios, man sitzt nahe am Wasser mit Blick auf die Neustädter Seite oder (wenn man einen landseitigen Tisch erwischt hat) mit Blick auf die Hofkirche.

Die Gerichte wechseln häufig, eine feste Karte lohnt nicht: Tafeln mit den jeweiligen Tagesangeboten werden an den Tisch gebracht. Einige Gerichte gibt es wahlweise als Vor- oder Hauptspeise, außerdem kann man fast immer mit den kompetenten und netten Servicekräften über Größen und Detailzusammensetzungen des Angebots reden – so sollte es eigentlich immer sein.

Um eine Idee von den Preisen zu bekommen: Salat von Riesengarnelen, Paprika und frischem Koriander zehn Euro, Entenbrust mit Kartoffelgratin 17 Euro, Zwetschgenkaltschale mit Mandeleis sechs Euro – alles drei zusammen als Menü 29 Euro. Auf dem Bild ist ein anderes Dessert verewigt: Florentiner Schokoladenkuchen mit Eis (fünf Euro). Die Weinkarte verzeichnet, das wundert keinen, viele Italiener, einige Sachsen und auch Proben aus anderen Regionen – nicht die preiswertesten Weine, aber alle gut.

Günther "Baby" Sommer und Friedrich-Wilhelm JungeNach dem Dessert gab’s heute übrigens „Alles auf Hoffnung“ mit Texten von Johannes Bobrowski, wie immer genial von Friedrich-Wilhelm Junge vorgetragen. Fiete Junge ist der Gründer des Dresdner Brettl – ich hatte ihn mal interviewt, man kann es noch nachlesen. An diversen Schlagwerken begleitete ihn Günter „Baby“ Sommer. Die beiden hatten das 1988 erstmals im „Dresdner Brettl“ aufgeführt – und hatten sichtlich Spaß, es nach 20 Jahren nochmals aufzufrischen.

Restaurant Kahnaletto
Terrassenufer / Augustusbrücke
01067 Dresden

Tel. 0351 / 495 30 37
www.kahnaletto.de

Öffnungszeiten: Di – So 12 – 15 Uhr und 18 – 24 Uhr

[Besucht am 4.9.2008 | Übersicht der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

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