Weiße Nacht auf Schloss Wackerbarth

Es gibt schlimmere Aufgaben als die, sich in einer Nacht mit 40 Weißweinen anfreunden zu dürfen. Und es gibt langweiligere Dinge, als etliche der Winzer persönlich kennen zu lernen und mit ihnen zu schwatzen. Die (mitttlerweile sechste) Weiße Nacht einiger weinbesessener Dresdner hat’s möglich gemacht: Rund 400 durch die Bank bestens gelaunte Gäste probierten sich in den Kellergewölben von Schloss Wackerbarth durch die Weine von A(ust) bis Z(immerling).

Die Reihenfolge der Weine konnte man selbst bestimmen – gut beraten war da, wer einen guten Berater an seiner Seite hatte! Wir schnappten uns wahlweise Jens Pietzonka (Restaurantleiter & Sommelier im Restaurant bean & beluga, Weinfunatiker) und Matthias Gräfe (Gräfes Wein & Fein, beredter Weinkenner) und bekamen auf diese Weise nicht nur gute Tipps, sondern auch die eine oder andere Bückware: Weine, die es nicht offiziell gab, die aber quasi im Privatausschank zu ganz besonderem Genuss verhalfen (kein Zufall: drei Rieslinge!).

Zu essen gab’s natürlich auch was – sonst überlebt man so einen Abend ja nicht! Ganz fein fing’s an mit Fingerfood vom bean & beluga. Sternekoch Stefan Hermann kam zwar erst später (nach dem Abendgeschäft im eigenen Restaurant), aber der Auftakt war sehr angemessen – übrigens auch optisch: Verglichen mit dem (qualitativ allerdings guten) Käse, den gegen Mitternacht ein anderer ehemaliger Sternekoch (Alois Koepf, Maurice) anrichten ließ, sogar um Welten besser: Dort wurde einem der Teller nahezu unappetitlich mit Käse aufgehäuft – ohne Sinn und Verstand – schade. Zwischendurch gab es am Buffet Kostproben von Ines Kuka und ihrem Restaurant Charlotte K. – mit phantasievollen Vorspeisen, Hauptgängen und Desserts – wir haben uns aber, aus Gründen des tendentiell zunehmenden Bauchumfangs, hauptsächlich an den feinen Vorspeisen gelabt und den Rest nur angesehen!

Was gab’s noch? Eine Modenschau, alles tres chic – die Damen am Stehtisch diktierten den dazu gehörenden Herren die Liste der zu erstehenden Weihnachtsgeschenke hinters Ohr. Und die schönste Musik, die wir seit langem hatten, um danach zu tanzen – aufgelegt von Peter Bohn, im wirklichen Leben fürs Marketing auf Schloss Proschwitz zuständig.

Im nächsten Jahr gibt es wieder eine Weiße Nacht – wer will mitkommen? Einige Argumente (in der Reihenfolge wie von uns probiert) folgen:

Weinfunatiker Riesling „Slate“ | Schwarz Müller Thurgau | Drei Herren Weissburgunder | Drei Musketiere Weissburgunder | Haller Riesling | Tesch Riesling „Unplugged“ | Matyas Grauburgunder | Pawis Müller Thurgau 2008 (!) | Proschwitz Grauburgunder | Schuh Grauburgunder | Fourrè Kerner | Battenfeld Chardonnay | Tesch Sankt Emiliusberg Lagenriesling (außer der Reihe) | Schwarz Müller Thurgau (again…) | Aust Müller Thurgau | Kalkbödele Pinot Gris | Hiestand Sauvignon Blanc | Wackerbarth Riesling Goldener Wagen große Flasche (außer der Reihe) | Castell Silvaner | Weinfunatiker Altenberg Riesling (außer der Reihe) | Zimmerling Kerner

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