Ein Sommernachtstraum

Konzertplatz auf dem Weißen Hirsch - bewirtschaftet von bean&beluga

Sommernachtstraum

Ein wenig Mut gehört schon dazu, in unseren Breitengraden in diesem – ähm: nennen wir es: Sommer? OK: – Sommer ein gediegenenes Event unter freiem Himmel anzubieten. Stefan Hermann, Sternekoch von „bean & beluga“ auf dem Weißen Hirsch in Dresden, hat sich getraut – und das Glück des Tüchtigen gehabt: Bestes Wetter am Tag, ein lauer Sommerabend, keine Mücken, eine friedliche Wespe, Live-Musik zum Zuhören (beim Essen) und zum Tanzen (danach), gut gelaunte Menschen rundherum: Alles passte.

Der Konzertplatz auf dem Weißen Hirsch war vor hundert Jahren Teil des vornehmen und europaweit bekannten Areals des Kurorts Weißer Hirsch. Der Platz mit seiner am 1. Mai 1926 eröffneten Konzertmuschel drohte zu verfallen – in diesem Jahr hat Stefan Hermann den lauschigen Ort aus dem Dornröschenschlaf geweckt. Hier kann man an Wochenenden eine gehobene Biergartenatmosphäre genießen – mit Gegrilltem, mit Bier, mit Säften, mit Weinen – alles mit dem Anspruch einer Crew, die sonst in einem Sternerestaurant mit Tagesbar Gäste bedient, aber zu deutlich angenehmeren Preisen.

Manchmal gibt es aber eben auch Sonderveranstaltungen – vor einer Woche den Sommernachtstraum, morgen beim 1. Winzerfest mit fünf Winzern von „Message in a Bottle“. Und die sind dann wieder deutlich mehr Sternerestaurant als Biergarten. Beim Sommernachtstraum am 7. August wurden wir gleich gut eingestimmt: Empfang vom weinkundigen und freundlichen Restaurantleiter und Sommelier Jens Pietzonka mit einem Glas Pinot Rosé vom Weingut Egon Schmitt, die Tische edel eingedeckt.

Dann das Menü, das die Crew um Stefan Hermann unter freiem Himmel hinter den Holz-Kiosken vorbereitet:
Mild geräucherter Lachs mit Kaviar-Creme-Fraiche
Ravioli vom Hummer in asiatischer Würze
Rinderfilet im Blätterteig gebacken mit Selleriepüree und Pfifferlingen
Törtchen von Grießflammerie mit Aprikosenkompott und Honig-Rosmarineis

Das Team hat Catering-Erfahrung, man merkt es: Alles kam so perfekt auf den Tisch, als ob es in der Profiküche des Restaurants fertig gestellt wäre. „Bis zu 200 Leute“ würde er am Konzertplatz bewirten können, meinte Stefan Hermann im Gespräch. Unprätentiös wie die Titel (kein „an-bei-auf-a la“) werden via Geschmacksnerv die Augen der EsserInnen angeregt: Sie verdrehen sich schwärmerisch und senden direkt (nach dem Herunterschlucken, wir sind ja gut erzogen) dem Sprachorgan ein Signal: „Hhhmmmm…“

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