It’s never too late…

Big Bottle Party

…for a big bottle of Slate. Steht auf dem Shirt von Matthias Dathan. Er muss es wissen, denn in der Hand hat er: Eine große Flasche Riesling, dem man den Schiefer (nichts anderes bedeutet slate, wenn man sich nicht englisch unterhält) gerne anschmeckt. Außerdem ist er (also der Matthias, nicht der slate) einer der fünf WeinFUNatiker, eine Truppe von Weinfachleuten, die den Wein gemacht hat. 1,5 Liter, eine Magnumflasche: Eigentlich die richtige Größe für einen schönen Abend im kleinen Kreis – aber als es die Flasche bei der Big Bottle Party am 11.11.11 abends im Dresdner Restaurant Elements gab, war der Kreis nicht wirklich klein: Etwa hundert Gäste.

Aber es gab, Bacchus sei’s getrommelt und gelobt, auch nicht nur diese eine Flasche, sondern etliche: Mitgezählt haben wahrscheinlich nur diejenigen, die sie entsorgen mussten, aber Matthias Gräfe und sein Team vom Wein & fein hatten eine ausreichende Anzahl der großen Flaschen mitgebracht, die das Thema des Abends vorgaben: Großformat!

Wein aus großen Flaschen ist immer besonders. Er schmeckt – wer’s noch nicht probiert hat, muss das jetzt einfach mal glauben – besser als der gleiche Wein in bzw. dann aus der normalen 0,75-Liter-Flasche. Obendrein sind big bottles aber auch irgendwie kultig, und manchen verdammt guten Wein gibt es nur in wenigen solcher 1,5 Liter (oder mehr) fassenden Flaschen.

Für ein feines Restaurant wie das Elements, in denen die Gäste gewöhnt sind, vom Service mit Martina Starovicova an der Spitze betuddelt und verwöhnt zu werden, war das Konzept ungewöhnlich: Es gab zwar Plätze – aber die Weine standen auf der Theke. Dahinter warteten meist vier oder fünf Fachleute: Weinwisser, die zu jeder der (am Anfang habe ich sie gezählt: da waren es vierzehn) Flaschen auf der Theke etwas sagen konnten und den Wein ausschenkten. Man konnte sich selbst etwas aussuchen oder (die bessere Variante nach meinem Dafürhalten) etwas empfehlen lassen.

Zum Anfang ein Glas Riesling Sekt Brut, den es nur aus der Magnum-Flasche gibt: Eine Rarität vom Weingut Odinstal! Produziert nach der traditionellen Flaschengärung, natürlich. „Was könnte danach passen?“ –  „Vielleicht der Clarette rosé trocken vom Knipser aus der Pfalz?“ Passte! Und so ging das weiter, irgendwann dann eben der Slate, bevor es zu late war, denn auch dies war Prinzip des Abends: Es gab viele Weine, aber nicht von allen jede beliebige Menge. Darben musste dennoch keine(r)!

Zwischen den Weinen war Zeit – neben den bei derlei Anlässen netten Gesprächen mit alten und neuen Bekannten – für großartige Kleinigkeiten aus der Küche von Stephan Mießner. Die Dinge hießen viel einfacher als sie waren: Fettbemme (eine Brioche mit geräucherter Gänsestopfleber). Himmel und Erde (Boudin Noir Ravioli, Kartoffel-Zwiebel-Espuma). Jägers Blut (Rehherz-Carpaccio, Rosenkohl). Creamy Thuna (Thun, Guacamole, Marshmallow). Ganz wenig Gans (Gänse-Ragout fin, Parmesan). Und ein gerade (im Hof) frisch geräuchertes und stundenlang mild gegartes Cactus Jack US Beef, das im Mund zerging. Der Service brachte noch einiges mehr, aber wir nahmen nicht alles – denn zu vorgerückter Stunde öffnete Andreas Tietze vom Wein & fein die Käsebar. Wer ihn kennt weiß, dass dort die Pflicht zur Kür wird. Natürlich hatten wir zuviel auf dem Teller, denn „von allem nur ein bisschen“ ist eben nicht wenig, wenn es so viel Feines gibt – eine Erkenntnis, die sich ausdrücklich nur auf den Käse bezieht, denn zu viel Wein hatten wir nicht. Sondern gerade richtig 😉

Restaurant Elements
Königsbrücker Strasse 96
01099 Dresden

Tel. 0351 / 2721696
www.restaurant-elements.de

Gräfe’s Wein & Fein GmbH
Hauptstrasse 19
01445 Radebeul

Telefon: 0351 / 8365540
www.graefes-weinundfein.de

[Besucht am 11.11.2011 | Lage | Zur Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

5 Kommentare

  1. Danke, Reinhard. Aber Du kannst sie dennoch wie gewohnt auch bei ipernity finden! Aber STIPvisiten passt ja irgendwie besser zu mir, rein namensmäßig 😉

  2. Wow, das liest sich toll. Zusammen mit den Bildern auf Facebook entwickelt sich ein schöner Eindruck von einer unbekannten (Genuß)Welt… 😉

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