Italienische Gastfreundschaft im Don Peppino

Don Peppino

Und da haben wir ihn wieder: den Italiener-Effekt (beschreibt Carsten K. Rath in diesem Film bei 5:10 – nicht mehr online). Wir sind im Don Peppino verabredet, das Anfang März neu eröffnet hat – und ich komme ein wenig zu früh. Mir entgegen kommt Giuseppe Gagliardi, Chef des seit August 1990 in Dresden ansässigen Familienunternehmens. Was damals im ehemaligen Eiscafe Iglu anfing (und, glaub‘ ich, der erste ordentliche Italiener in Dresden war), ist mittlerweile eine beliebte Dynastie mit vier Restaurants geworden. Weil die Freunde noch nicht da sind, schwatzen der Chef und ich ein wenig, dann gehe ich raus und wir kommen etwas später wieder rein. Und was ist? Wir werden begrüßt wie alte Freunde des Hauses. So innig und freundlich, dass der Freund verwundert fragt: Ich dachte, er kennt Dich nicht? Tat er ja auch nicht, aber wir hatten am Tisch was zu besprechen: Italiener-Effekt und so…

Betuddelt wurden wir von zwei Kellnern, die nicht minder freundlich waren. Die Suche nach einem passenden Wein lief beispielsweise so ab: Es gibt offene Weine und solche in Flaschen. Wir erkundigten uns nach einem der Offenen und wollten wissen, wie der so sei? Der Chef mischt sich ein (wir sitzen an einem Tisch direkt gegenüber der Theke) und sagt: Der sei nicht sehr kräftig, er würde uns statt dessen den 2011er Greco di Tuffo empfehlen. Der steht zwar nicht offen auf der Karte – aber das sei egal. Wir könnten ihn auch glasweise haben. Wir haben dann doch die ganze Flasche geschafft, so viel ist da ja nicht drin 😉 .

So weit also alles bestens. Unser Kellner hatte frische Steinpilze empfohlen, wer kann da schon nein sagen? Ich nicht, es gab sie laut Ansage mit Steinbutt und tatsächlich mit Seezunge. Die hatte leider zu viel Seitengräten, was im leichten Muschebubu der Restaurantbeleuchtung im Mund erst einmal für Verwirrung sorgte. Aber mit Brille und genauem Hinsehen konnte man ja drumherum essen. Die Steinpilze wurden separat serviert – und zwar einwandfrei und nicht sparsam portioniert. Mit 21,50 Euro gefiel uns dann auch noch die Kalkulation (wie überhaupt die Preise sehr reell sind, was im Zusammenhang mit ordentlicher Qualität zu vollem Haus führt). Von den anderen Gängen verdient die Tomatensuppe besondere Erwähnung, weil sie voller Aromen war und man auch wirklich was im Mund zu beißen hatte. Er wolle beste Qualität servieren und zusammen mit seinen Gästen eine gute Atmosphäre in seinen Restaurants schaffen, hatte uns Giuseppe Gagliardi gesagt. Ist ihm gelungen!

Als wir nach dem Bezahlen gehen, kommt unser Kellner einmal quer durchs Restaurant gestürmt, winkt und wünscht uns gesten- und wortreich eine gute Nacht. Und wir sollten doch bitte mal wiederkommen. Dem Manne, denke ich, kann geholfen werden!

Ach ja, falls jemand ob so viel Lobes grübeln sollte: Dass unter den drei Gästen am Tisch einer am Tisch saß, der später drüber schreiben würde – das erfahren Giuseppe Gagliardi und sein Team wie alle hier bedachten Gastronomen erst nach der Veröffentlichung.

Don Peppino
Winterbergstraße 68
01237 Dresden

Tel. 0351 / 25020828
www.gastro-gagliardi.de

Geöffnet:
Mo, Mi, Do, Fr, Sa: 11:45 bis 14 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr
Sonntag 11.45 Uhr bis 22 Uhr

[Besucht am 25. Juni 2012 | Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

3 Kommentare

  1. Für mich der schlechteste unfreundlichste am langsamste Italliener. Im April war ich mit Freunden dort und die absolute Enttäuschung in allen Punkten.

  2. Was mich irritiert, wenn man die verschiedenen Seiten der Homepage durchgeht findet man immer mal interessante Wortkreationen und Wortverdrehungen, so wie man es sich vorstellt das ein Italiener Deutsch spricht, ist das Programm und so mit Absicht oder hat da sich keiner die Arbeit gemacht das noch ein Mal durchzulesen?

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