Michas Leibspeiserei

Michas Leibspeiserei

Und dann hat’s Rrrrummmms gemacht. Eigentlich kein Wunder, denn wenn man aus Dresden kommend die Kaditzer Straße nordwärts gen Radebeuler Hauptstraße fährt, stellt sich dieses kleine Ding von Haus einfach in den Weg. Unsereins biegt dann ja immer behutsam rechts ab, weil es da korrekt weitergeht. Aber der Lastkraftwagen beliebte nicht zu lenken und fuhr vor gut einem Jahr geradeaus mitten hinein in das Restaurant mit dem auffälligen Namen: Michas Leibspeiserei! Da wollten wir, weil wir das Wort so lieben, immer schon mal hin und fuhren eben doch meist vorbei – denn die Leibspeiserei hat nur mittags geöffnet. Gute Freunde allerdings schwärmen nahezu täglich (eigentlich: werktäglich) vom tollen Mittagessen dort, also musste es jetzt doch mal sein.

Die Leibspeiserei sieht aus wie eine doppelt lange Garage, mit großen Fenstern allerdings und drei Tischen davor. Die waren, des Sauwetters draußen wegen, unbesetzt. Drinnen allerdings herrschte Bedrängnis: Alle Tische (auch nicht viel, Doppelgarage halt: drei Vierer, ein Sechser) besetzt. Wir fanden dann an den drei Nottischen unterhalb der Theke Platz: Gemütlich! Doch, ehrlich: Das war sehr OK, denn die Stimmung im vollen Raum war bestens, nahezu herzlich. Die meisten scheinen hier Stammgäste zu sein und kommen, um gut und preiswert (und bei Bedarf auch schnell) zu essen. Gewerkelt wird in einer langen offenen Küche, wobei Vorbereitetes auch in der Mikrowelle erwärmt wird. Und an den LKW-Besuch erinnern nur noch kleine Modelle auf der Theke.

Die Bestellung geht unkompliziert: Draußen neben der Tür an zwei Tafeln steht, was es am Tage gibt. Die Auswahl ist nicht groß, dafür ist alles frisch und es gibt auch nicht jeden Tag das gleiche. Heute (also: bei unserem Besuch) lautete die häufigste Ansage: Beefsteaks. „Alles mit Hackfleisch macht der Micha richtig gut!“ hatte der Freund gesagt, also gab’s das natürlich. Zusammen mit Bohnengemüse („wie bei Muttern“ umschreibt’s ganz gut, also unprätentiös und mit Sauce angedickt, aber schmackhaft!) und Kartoffelmus (auch der von der Sorte „gute Erinnerungen“). Fünf Euro kostete der Teller, und die beiden von den Kennern schon vorab gepriesenen Beefsteaks waren wirklich primstens gewürzt und perfekt verarbeitet.

Dessert gab es auch an jenem Tag: Tiramisu mit reichlich ungetränktem Biskuit unter der schmackhaften Haube – da könnte man noch ein wenig üben. Der Kollege hatte es besser mit seinem Himbeertraum, denn da war gar nicht erst gekekst worden (Desserts je zwei Euro, Kaffee ein Euro). Sieben Euro für gutes Mittagessen in zwei Gängen, prima Atmosphäre: Schade, dass das so weit weg von uns ist!

Michas Leibspeiserei
Schildenstraße 39
01445 Radebeul

Tel. 0351 / 2148564
leibspeiserei-radebeul.de

Geöffnet: Mo – Fr. 11-14 Uhr

[Besucht am 30. Oktober 2012 | Lage | Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

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