Lockere Atmosphäre im Weinklub

Weinclub im Villandry

Die Idee ist überhaupt nicht neu, aber wer sagt denn, dass nur Neues gut ist? Matthias Gräfe von Gräfe`s Wein & Fein in Radebeul trägt die Idee vom zwanglosen Treffen, bei dem es keinen guten, sondern sehr guten Wein und das dazu passende treffliche Essen gibt, schon lange vor sich her. Vor knapp einem Monat gab es einen erneuten Versuch – und der kann aus Sicht des Gastes als gelungen gelten. Ob’s auch wirtschaftlich ein Erfolg war mit einer nur überschaubaren Zahl von Gästen, müssen die Veranstalter beurteilen. Bernd Haufe vom Villandry, Mitveranstalter des 1. Weinklubs, machte jedenfalls einen entspannten Eindruck: Nicht so viel Leute wie denkbar, aber dadurch auch weniger Einsatz (Personal, Material) – aber viel Spaß: Passt also.

Die Relation der Flaschen pro Gast war also vorzüglich! Während im Küchenteil des No.10 (das neben dem Villandry liegt und sonst Ort der Wahl für Kochkurse und ähnliche Events ist) permanent gebruzzelt wurde, so dass es passende Unterlagen für die Weine gab, konnte man sich beim Wein selbst bedienen oder (wer schlau war, tat das!) beraten lassen (Preis für Essen und Trinken 79 Euro). Neben Gräfe gab es andere kompetente Gäste – ach was, quatsch: kompetent schienen alle Gäste zu sein, wenn man den Gesprächen so lauschte. Also besser: Gab es noch andere Profis. Matthias Dathan vom Weinladen Schmidt (Berlin) war mal wieder in seine Heimatstadt gekommen, und mit Arno Schembs vom Château Schembs (Rheinhessen) gab es auch einen Winzer, der zu seinen Weinen direkt was sagen konnte. Er unterhielt sich angeregt mit Felix Hößelbarth – aus gutem Grund, denn Hößelbarth hat während seiner Wanderjahre bei Schembs gelernt; dies war sozusagen ein Gegenbesuch des Meisters. Hößelbarth ist mittlerweile Kellermeister auf der Hoflössnitz.

Von den hiesigen Winzern hätten wir gerne mehr getroffen – aber die einen konnten nicht, die anderen waren nicht da. Aber Martin Schwarz und Grit Geißler – die einzigen mir bekannten Neustadt-Winzer (keine Sorge: sie wohnen lediglich im Szene-Viertel, die Weinberge liegen elbnah in Radebeul/Meißen!) kamen dann noch vorbei, so dass wir ein wenig schwatzen konnten.

Zwischen den Gesprächen und den (nie enden wollenden) Häppchen und Happen aus der Küche sowie dem von Andreas Tietze gewohnt kenntnisreich präsentierten Käse zum (nee: Abschluss wäre jetzt falsch, also:) richtigen Zeitpunkt probierten wir Weine von Weingütern wie Aldinger, Liebfrauenstift, Wehrheim, Wagner-Stempel, Vaux, Martin Schwarz, Gies-Düppel, Foradori, Castell, Schneider, Dr. Siemens, Vollrads, Huber, Stodden, nicht nur aus kleinen, sondern gelegentlich auch aus den begehrten großen Flaschen…

Villandry No.10
direkt neben dem Restaurant
Jordanstraße 10
01099 Dresden / Neustadt

[Besucht am 24. November 2012 | Die Intervalle werden kürzer:
2008: Weiße Nacht auf Schloss Wackerbarth
2011: Big Bottle Party im Elements|

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