Rosenschänke: Rosige Zeiten in Gombsen

Rosenschänke

Wer die Rosenschänke in Gombsen bei Kreischa von früher kennt, muss bitte mal umdenken: Die sind jetzt viel besser! Es gibt neuen Schwung im Haus, und das Schöne ist: Hier haben sich die nachstrebenden Jungen und die (wenn ich „Jungen“ schreibe, dürfen es auch die „Alten“ sein, oder?) alteingesessenen Alten zusammengetan und sozusagen das Beste beider Welten zum Wohle des Gastes in die Waagschale geworfen: Experimentierfreude und Erfahrung.

Wir hatten das Team der Rosenschänke bei der Auftaktveranstaltung der diesjährigen Kochsternstunden kennengelernt und waren begeistert – von den Leuten am Stand und von den Kostproben. Dem sollte mehr folgen, keine Frage: Ein Besuch in Gombsen. Klingt weiter weg als es ist (zumindest, wenn man eh in der Nähe von Dresden wohnt oder dort Urlaub macht): Gombsen und das 1857 als Gasthaus gebaute Landhotel liegen im Lockwitzgrund kurz vor Kreischa. Seit 1990 sind die Walthers verantwortlich für das Wohl und Wehe des Hauses, neuerdings zusätzlich mit Tochter Stephanie im Restaurant (sie büffelt gerade für ihre Sommelier-Prüfung, Wein-Fragen sind also absolut erwünscht) und deren Freund Sebastian Probst. Der hat zwei Berufe erlernt, die besser nicht zusammen passen könnten: Koch und Konditor.

Natürlich probierten wir das Kochsternstunden-Menü, das es in einer kleinen Version als 3-Gang-Menü (32,50 €) und komplett als 5-Gang-Menü (41,50 €, inkl. Weinbegleitung 57,50 €) gibt. Die Komplettversion ist absolut empfehlenswert, weil einem sonst zwei schöne Geschmäcker fehlen würden!

Rosen spielen in der Rosenschänke eine wesentliche Rolle – die Gefahr, dass das maniriert wirkt, besteht da durchaus. Aber irgendwie passte der Roseneinsatz, angefangen (und beschlossen) mit dem wirklich aufregenden aromatisierten weinhaltigen Prickelgetränk, das Roseninsekt heißt und hinter dem sich ein Rieslingsekt brut mit Rosenlikör verbirgt – gemeinsam beim Sektmacher vergoren und nicht nacheinander eingeschüttet (was auch geht, aber anders schmeckt).

Vom Menü gefiel uns eigentlich alles (wann kommt das schon mal vor?), aber zwei Dinge will ich herausheben: Gänselebermousse mit Gewürzbaumkuchen, Grué de Cacao, Rosenblütengelée & Brioche hatten uns ja schon als Kostprobe auf Schloss Proschwitz sehr gefallen, der Eindruck bestätigte sich: zarter Schmelz, voller Geschmack mit feinen Nuancen, auch und nicht zuletzt durch das Rosenblütengelée. Wenn’s was zu meckern gab, dann lediglich an der Weinauswahl dazu: Den 2010 EXOT² Spätburgunder rosé vom Weingut Danner aus Durbach/Ortenau hätte ich mir eher zu einem sommerlichen Fischsüppchen vorstellen können, für die Gänselebermousse war er mir zu leicht.

Den Rest des Menüs notiere ich einmal zum Mundwässrigmachen als Aufzählung:

  • Schwarzwurzelschaumsuppe mit Portwein-Schalottenraviolo
  • Geeister Kir Royal
  • Kalbsfilet mit Kräuterkruste, glasierten Rosenkohlblättern,
    Langpfefferschaum und Pastinaken
  • Weißes Schokoladenmousse & Rosenganache
    auf Pistaziendaquoise mit Orangen-Mascarponeeis

Beim Dessert herrschte am ansonsten munter und aufgeregt plappernden Tischvolk ehrfürchtiges Schweigen, unterbrochen allenfalls von einem anerkennend gehauchten „sensationell!“. Dem ist nichts hinzuzufügen…

Landhotel Rosenschänke
Baumschulenstraße 17
01731 Kreischa

Tel.: 035206 | 218 70
www.landhotel-rosenschaenke.de

Geöffnet:
Di: ab 17:00 Uhr
Mi bis Fr: 11:30 Uhr – 14:00 Uhr und ab 17:00 Uhr
Sa, So und feiertags: ab 11:30 Uhr

[Besucht am 13. März 2013 | Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

1 Kommentar

  1. Wir empfehlen nach unserem Besuch heute die Sächsischen Wildbratwürste samt samtig essighaften Linsen und die guten Maultaschen. Schön, dass es endlich geklappt hat!

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