So wie es die Italiener tun…

Im Via Re erlebten wir vorbildliche Gastfreundschaft und bekamen ordentliche Speisen serviert

Via Re

Achgottchen: Seit 1993 gibt es das Via Re nun schon, und wir waren noch nie da. Immer dran vorbeigelaufen, mal von außen am Obergraben, mal von innen durch die Passage – immer auf dem Weg zur Königstraße. Dann neulich in diesem Internet gelesen, dass es da toll sei im Via Re, und neulich vor drei Tagen zusätzlich noch von einer Kollegin auf ein Filmchen bei YouTube aufmerksam gemacht worden – nun musste es also sein!

Tarnen war bei diesem Besuch zwecklos, der Restaurantleiter erkannte uns: Aimad El Koutili hatte uns in seinem Ricks Cafe Casablanca begeistern können, aber irgendwie hatte es da nicht geklappt. Umso mehr freuten wir uns, den Mann aus Marrakesch nun beim Italiener wieder erleben zu dürfen. Der Prosecco vorweg ging aufs Haus, wir empfanden das als Gastgeschenk und nicht als Bestechung (erwähnen es aber vorsichtshalber, so viel Transparenz muss sein).

Wir wurden den ganzen Abend über bestens bedient, die anderen Gäste (draußen im Gärtchen am Obergraben waren alle Tische besetzt) nach unseren Beobachtungen auch – wobei uns auch die freundliche Bedienung auffiel, die wir selbst nicht hatten, weil sich der Chef um uns kümmerte: Es scheint, als ob Freundlichkeit und Entgegenkommen ein Prinzip des Hauses sind! Was will man mehr? Achso, was zu essen und zu trinken! Wasser wussten wir, das kam schnell, ebenso der Ohnmachtshappen in Form von frisch aufgebackenem Brot, Oliven, Salz und Öl. Später kam der bestellte Weißwein, offenen wollten wir. Der wurde direkt aus der (großen) Flasche eingeschenkt – da weiß man, was man hat.

Bei der Vorspeise machten wir es wie die Italiener: Eine für uns drei. Natürlich hatte jede*r Sonderwünsche – kein Problem: Auf der Tageskarte gab es eine Steckrüben Frittata mit Gorgonzola, wunderliche deutsch-italienische Kombination! Die sollte bitte unbedingt gerne dabei sein (und es hat sich gelohnt: werden wir nachmachen!). Die kompletten Antipasti Misto waren reichlich genug, lauwarm und kalt gemischt und allesamt  mit hohem Naschwert. Mehr wäre deutlich zu viel gewesen, denn es folgten die Hauptspeisen. Die Dorade war im Angebot mit Tomaten-Mozarella-Salat – den wählten wir ab und nahmen statt dessen eine kleine knofelige Nudel (Spaghetti aglio ed olio) als Beilage, was eine gute Wahl war. Die Dorade, kross gegrillt und kräuterig, ließen wir uns vom Meister filetieren – gelernt geht’s eben schneller und einfacher als im Gästemodus. Ein wenig zu trocken erschien uns der Fisch, aber weit unter der Meckergrenze. Zusammen mit Nudeln und Wein war’s dann ja auch feucht genug 😉 Das Rinderfilet mit Pfifferling-Risotto war perfekt und wie gewünscht sehr rosa. Die Zahl der Pfifferlinge überraschte uns: Reichlich gaben sie dem Risotto einen (pardon:) pfiffigen Geschmack. Nicht so chic: Das Risotto war eher ganz normaler Reis.

Zum Dessert verfielen wir noch einmal in den Italienermodus und nahmen eins für uns drei. Da wir uns nicht entscheiden konnten, gab es von allem etwas: Tiramisu (nicht der Welt bestes), Panna Cotta (nach unserem Geschmack zu viel Geliermittel), Eis und Gebäck (ordentlich, beides) – Dessertweltmeister sind sie nicht, aber übrig lassen muss man da dennoch nichts!

Fazit: Herzerfrischende Gastfreundlichkeit und ordentliche Küche – passt schon!

Via Re
Königstr. 6
01097 Dresden

Tel. 0351 / 80 25 797
www.viare.de

Geöffnet: täglich 10-24 Uhr

[Besucht am 21. August 2013 | Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

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