Geteilte Freud‘ ist doppelt Freud‘

Im el garagol in Marotta gibt's hervorragenden Fisch in lockerer Atmosphäre

el garagol

Die Strandstraße entlang der Küste der Marken ist gesäumt mit Restaurants – wir hatten vorab eine Empfehlung für das el garagol bekommen. Zur Mittagszeit so gegen eins waren alle bis auf einen Tisch besetzt: den nahmen wir dann doch sofort, nachdem man ihn uns freundlichst zugewiesen hatte! Der Service strahlte und unterstützte uns beim Italienischradebrechen, vergewisserte sich im Ernstfall auf Englisch – eine schöne Atmosphäre.

Angesichts der großen Portionen des Hauses teilten wir uns alles: Eine Vorspeise für zwei geht genauso unkompliziert wie ein Hauptgang zu zweit – und als ich das Dessert für mich alleine bestellte, gab’s gleich boshaftes Scherzen: Dann eben den Drink aufs Haus für die signora allein. Basta. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

Die Teilerei machen wir ja gerne, um relativ ungetrübt (so bauchumfangstechnisch gesehen) die ganze Vielfalt der Küche bei den Vorspeisen zu probieren. Also gab’s Antipasti completo mit sechs kalten und vier warmen Vorspeisen aus der Abteilung Meer (16 €). Gebracht werden bei der Teilerei übrigens die Speisen ordentlich angerichtet, so wie die Küche das gern hat, auf einem Teller und dazu gibt’s dann zwei Portionsteller, auf denen man es sich dann selbst hübsch einrichten kann, das Essen. Im garagol kamen zuerst die sechs kalten Vorspeisen, darunter sehr gut gemachte süß-saure Sardinen und immer wieder nette Gamberitti con rucola e grana. Außerdem Krustentiere und Salate mit Tomaten und Bohnen: wenn man sich das nicht teilt, könnte das schon sättigend sein. So aber war noch Platz für den zweiten Teil der antipasti – bei dem es hauptsächlich um Muscheln und Meeresschnecken (cozze, vongole, lumachine di mare) ging. An vongole kann man sich ja hungrig essen, dachte ich bislang immer. So klein und unschuldig! Aber noch weniger ist ja in den lumachine drin. Da prökelt man mit einem Hölzchen mühsam was raus – aber es schmeckt so gut (nicht zuletzt durch die Sauce, sehr würzig-tomatig), dass nix übrig blieb. Und bevor wir das bereitgestellte Säuberungstuch an die Hände ließen, zutschelten wir erst man die Finger so sauber.

Bei derlei Essen kann man zwar munter plaudern und plappern, aber nicht so gut trinken. Wegen des dann so unansehnlichen Glases. Also mussten der erfrischende Weißwein (offen, halber Liter 3 €) und das Wasser (Literflasche, 2 €) warten bis zum Ende der Vorspeise. Zum Hauptgang ging’s dann, da nahmen wir nämlich wieder Messer und Gabel 😉 . Die Grigliata Mista di Pesce (17 €) war üppig belegt, alles landestypisch würzig paniert. Das macht die Fische leider ein bisschen gleich im Geschmack, obwohl sie unter der Haube ja durchaus unterschiedlich schmecken: Gambas, Calamari, Seeteufel, Seezunge – über die Auswahl kann man wahrlich nicht meckern, über die Frische und Qualität auch nicht.

Das zwar allein bestellte, aber nicht allein gelöffelte Sorbetto Limone (2,50 €) stuften wir in die Abteilung „ok, aber muss man nicht haben“ ein, der caffè (1,20 €) erhielt das Prädikat „muss sein und gerne wieder“. Und dieses Fazit gilt fürs gesamte Restaurant, Bedienung inklusive!

ristorante pizeria el garagol
Lungomare C. Colombo 132
60135 Marotta (PU)

Tel. 0721960875
www.elgaragol.it

[Besucht am 9. September 2013]

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