Salina

März 2014: Salina

Salz gewinnen sie in den Salinen von Salina schon lange nicht mehr. Die Insel lebt eher vom Süßwein, von Kapern und vom Tourismus. Die zweitgrößte der Äolischen/Liparischen Inseln ist vulkanischen Ursprungs – aber man merkt’s nicht mehr, ausgeraucht hat sich’s dort. Aber rein optisch prägen die Zwillingsvulkane Monte Fossa delle Felci (962 m) und Monte dei Porri (860 m) doch das Bild der Insel. Aber das bekommt man so recht nur mit, wenn man sie von weiter weg oder von oben sieht, als Überflieger beispielsweise.

Unten am Strand von Lingua, in der Nähe der alten Saline, hat man allerdings einen guten Blick auf Stromboli in der Ferne, zu erkennen an dem Rauchwölkchen über dem perfekten Kegel. Die Ortschaft ist vom Hauptort Santa Marina Salina bequem zu Fuß zu erreichen, immer am Meer entlang (also streng genommen: fast immer oberhalb die Straße entlang, erst zum Schluss geht’s direkt ans Wasser). Man läuft kurzweilig, den Vulkan zur Rechten, das Meer mit der Nachbarinsel Lipari und, weiter weg, Panarea und Stromboli im Blick. Einmal macht die Straße einen kleinen Bogen ins Landesinnere und zurück: Von dort aus sieht man die alte Brücke, die (weiter unten) diesen Küsteneinschnitt früher überwinden half. Da war man denn zu Fuß mindestens eine Minute schneller in Lingua! Oder im Weingut von Carlo Hauner, der vorzüglichen Inselwein produziert.

Lingua ist der Ort, der Lipari am nächsten kommt – und er ist mit den alten Salinen sozusagen verantwortlich für den Namen der Insel. Der kleine Ort hat viel Charme: kleine Badebuchten, eine Strandpromenade (als wir 2007 dort waren, gab es eine temporäre Ausstellung mit Figürlichem und Abstraktem aus Bambus, Holz und so. Die sehnsüchtige Meerjungfrau hatte es mir da besonders angetan… Ausdauernder als Kunst auf Abruf ist „da Alfredo“, eine Bar im Zentrum von Lingua. Berühmt für seine granite und pane cunzato. Ein Ort, den man täglich mehrfach ansteuern könnte (sollte!).

Früher gab’s von Lingua mal einen Fußweg nach Rinella, aber der ist nach Felseinstürzen nicht mehr vorhanden. Also sind nun beide Orte Sackgassen (wobei Rinella auch von Schiffen angesteuert werden kann, der Hafen gibt’s her). One way geht’s auch nach Pollara: Das ist das Dorf diagonal entgegengesetzt von Lingua. Pollara hat: Einen sehr schönen Strand, einen dieser fotogenen Fels-Wasser-Bögen (man sieht ihn auf dem Kalenderblatt), viele Kapern und eine gewisse Berühmtheit, weil hier Il Postino gedreht wurde. Zusätzlich fanden wir: Keine geöffnete Bar, kaum Touristen außer uns – aber einen traumhaften Platz für einen 1-A-Sonnenuntergang.

Märzblatt des Kalenders 2014.

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