Alles Müller an der Elbe

Besenwirtschaft von Winzer Lutz Müller

Besenwirtschaft Lutz Müller

Die vielen Fahrräder unten an der Stützmauer stehen da ja nicht sinnlos rum. Sie signalisieren: Wer hier durch die Tür geht, darf einige Stufen hochsteigen, oben leicht pustend ankommen und sich erfreuen am Anblick bestens besetzter Tische. Wir sind in der Besenwirtschaft von Lutz Müller, dem Elbhang-Winzer. Hier oben ist alles Müller: Winzer Lutz steht am Kühlschrank und verkauft seine Weine, am Holzofen nebenan gibt es Flammkuchen aus dem Holzofen. Man muss zwar Geduld mitbringen, denn bei dem Andrang und der selbstverständlichen Handarbeit vergeht eine ganze Weile zwischen Bestellung und Fertigstellung – aber das Warten lohnt sich, der Flammkuchen schmeckt.

Womit man sich die Wartezeit verkürzen kann? Mit Wein, natürlich. Seit zwei Jahren vinifiziert Lutz Müller seine Trauben, die am Dresdner Elbhang bei den drei Elbschlössern und im Königlich Pillnitzer Weinberg wachsen, nun selber. „Das war anfangs dann doch ein ziemliches Erwachen!“ erzählt er uns in einer Pause bei einem Glas Wein oberhalb seiner Riesling-Reben. Denn während er zuvor die Reben in Zadel abgab und vom Schloss-Proschwitz-Team um Martin Schwarz keltern ließ, musste er nun selbst ran. Allein gelassen war Müller aber nicht: „Wenn ich mal nicht weiter wusste, hat Martin Schwarz mir aber geholfen!“ Der Vorteil des Selbermachens: Lutz Müller kann Dinge probieren, die außerhalb so nicht gingen. Beispielsweise entstand ein Riesling, der sich von der sächsischen Trockenheit verabschiedet hat – was ihm gut tut. „Sowas wollte ich immer schon mal machen!“ meint Müller, dem das Ergebnis sichtlich Spaß macht – und Spaß ist ja bekantlich eine nicht unwesentliche Triebfeder für gute Arbeit!

Der Müller des Herrn Müller ist immer eine gute Empfehlung, der neue Jahrgang ist fruchtig wie immer und süffig wie immer und – hach! – ein wunderbarer Wartezeitverkürzer, vor allem, wenn unten ein paar Meter tiefer auf der Elbe der Schaufelraddampfer den Besenwirtschaftsgästen und dem Winzer zur Ehr so richtig Dampf ablässt. Aber was probiert man, wenn dann der Flammkuchen immer och nicht fertig ist? Wir haben den Rosé probiert. Wenn die Sonne so richtig warm scheint, ist der, frisch aus dem Kühlschrank, ein fabelhaftes Vergnügen! Domina klingt zwar etwas, ähm, anrüchig – aber als Rebe kann man erst mal nichts dagegen sagen. Selten angebaut (in Sachsen nur auf drei Hektar) und als Rotwein nicht so der Brüller, hat der Müllersche Domina-Rosé uns jedenfalls überzeugt. Wenn die Sonne scheint. Und wenn es mal wieder zu voll ist in der Besenwirtschaft am Hang, dann gibt’s direkt über der Terrasse noch eine Wiese, auf der man wunderbar picknicken kann. Zum Wein ist es nicht weit, zum Flammkuchen auch nicht…

Winzer Lutz Müller
Kavaliershaus Schloß Albrechtsberg
Bautzner Str. 130
D-01099 Dresden
Tel. 0351-3289217
e-mail: mail@winzerlutzmueller.de
http://www.winzer-lutz-mueller.de

Geöffnet von 11 -19 Uhr [Daten 2017] – März : Sonn- und Feiertags
– April bis Oktober: Samstags, Sonntags und an Feiertagen
– November: Sonn- und Feiertags

Reservierungen sind nicht möglich!

[Besucht am 31. Mai 2014 (…und danach immer wieder!) | Zur Karte der hier besprochenen Besenwirtschaften]

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*