Feinschmecker: bean&beluga Dresdens Bestes

Feinschmecker 2014/15

Kleines Sensatiönchen im Dresdner Gourmetreich: Erstmals (wenn ich mich recht erinnere) ist Stefan Hermanns bean&beluga besser bewertet als das Caroussel. Dreieinhalb (von fünf möglichen) F gehen auf den Weißen Hirsch, drei sind’s (wie im Vorjahr) für Benjamin Biedlingmaier. „Stefan Hermann setzt klare Akzente und komponiert geradlinige, dennoch raffinierte und immer sehr geschmackvolle Gerichte“ steht (auf Seite 92 des Büchleins mit den 800 Adressen für Genießer), und dann fühlen wir uns bestätigt, wenn wir lesen: „Jens Pietzonka führt charmant durch den Abend und empfiehlt kompetent aus dem 400 Positionen umfassenden Weinsortiment“. Benjamin Biedlingmaier attestiert der Feinschmecker, dessen Restaurantführer traditionell der erste im Reigen der Gastro-Guides ist, „einen modernen, produktorientierten Küchenstil aus erstklassigen Zutaten“.

Platz drei des Rankings hält (wie im Vorjahr) das Lesage. 2 F für Thorsten Bubolz, was (so der Feinschmecker) „vor allem an der verlässlich guten und angenehm unprätentiösen Küche“ liegt. 1,5 F erhalten das Elements, das Kaminrestaurant in Pillnitz und Schloss Eckberg – wie gehabt. Nicht mehr dabei ist das VEN, was wir nachvollziehen können. Was wir nicht nachvollziehen können, sind die fehlenden Restaurants. Wie schon 2012 und 2013 beklagt, hätten es auf jeden Fall Olav Seidel (Gasthof Bärwalde) und das Kastenmeiers sein sollen. Was wir bislang nicht moniert haben, weil neu: Für uns gehört das william im Schauspielhaus auch zu den Restaurants, die mindestens 1,5 F verdient hätten.

Es gibt dann noch die Kategorie „Interessante Location mit besonderem Konzept/Ambiente/Angebot“, das für Dresden ebenfalls wie gehabt) die Villa Marie und das Villandry verzeichnen. Wenn Dresden Hamburg (dort sitzt die Redaktion des Feinschmecker) wäre, kämen bestimmt noch einige hinzu, ich denke da beispielsweise an Alte Meister, Brasserie Ehrlich, Restaurant Daniel, Schmidt’s in Hellerau und einige mehr. Aber da tut sich die Feinschmecker-Redaktion schwer – und manchmal hat man den Eindruck, dass sie die Dresdner Restaurant-Szene gar nicht richtig kennt und sich nur am eigenen Vorjahresguide orientiert.

Für das Umland kann man das ähnlich formulieren: Charlotte K. und Schloss Wackerbarth für Radebeul (je 1,5 F) sind dabei – aber als Tester sollte man in der Charlotte vielleicht mal was anderes als Sülze essen. Naja, und dass in Meißen das Goldene Fass ebenfalls mit 1,5 F bewertet ist, entspricht weder unseren Erfahrungen noch denen zahlreicher Kommentatoren, die ähnliches zu berichten wussten. Auch hier wieder – falls jemand vom Feinschmecker mitliest – unsere Tipps zur Erweiterung des Horizonts: Erbgericht Tautewalde (im Heft kommt’s vor, mit 1,5 F bewertet), Rosenschänke, Ratskeller Dohna. Zum Beispiel.

Das Büchlein liegt dem September-Heft bei, das heute erschien. Preis (für beide Publikationen): 9,95 €.

[Übersicht aller hier besprochenen Restaurants aus Dresden und Umgebung als Liste (oder auf der Karte) – auch subjektiv und nicht vollständig, aber mehr  ]

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