Einfache wohlschmeckende italienische Küche

Ristorante La bella Vita in Altkötzschenbroda

La Bella Vita

Auf den Tellerrändern kleckselt der Balsamico und zierartet das eine oder andere Sößchen in rot, gelb, grün – man könnte ins Kritikastern geraten, nicht nur weil gelb oder meinetwegen auch beige ja nicht weiß ist, wie es sich für die italienische Dreifarbigkeit gehört. Nein: Derlei Malerei auf dem Teller ist meist der misslungene Versuch, vom nicht so guten Essen abzulenken.

Aber: Wir meckern nicht. Denn wir sind zufrieden, und zwar mit allem. Und das haben wir ja selten. OK, eine Ausnahme gab es – aber da kann ja kein Restaurant was für: eine Wespe hatte sich gnadenlos in uns verliebt und bekundete fortwährend ihre Zuneigung… Aber der Kellner, der von dieser einseitigen Beziehung Wind bekommen hatte, reagierte schnell und brachte Bierdeckel für die Gläser.

Fast wie beim Spanier mit den Tapas – aber wir waren nicht spanisch essen, sondern italienisch. Und zwar im Ristorante La bella Vita in Altkötzschenbroda. Dort ist auf dem Anger die Auswahl an Restaurants ja nicht gerade klein – die an wirklich guten allerdings schon. Das Bella Vita ist Ristorante und Pizzeria – man kann sich also ein Menü zusammenstellen (gerne auch, wie’s die Italiener tun: mit Freunden kommen und alles teilen!) oder auch nur auf eine Pizza aus dem Steinofen vorbeikommen.

Drinnen sieht es aus, wie man sich das beim Italiener vorstellt – das urdeutsche Wort gemütlich trifft’s wohl am besten. Aber es ist ja Sommer, und in Altkö kann man gut draußen sitzen – nicht zwischen den Stühlen, sondern zwischen den Straßen. Die Bedienung hat da gut zu laufen, aber dennoch erledigt sie (also, gendermäßig korrekt, ist: sie – die Bedienung – ein cameriere, also er) den Job singend. Wie im Kitschfilm – aber schön.

Freundlich, nett, flix: so darf das gerne sein. Die gebrachten Dinge passten zum Setting: ein ordentliches Carpaccio di Manzo (9,50 €), ein nicht zu sparsam dosierter Büffelmozzarella mit Rucola (der noch nach solchem schmeckte!) und Tomaten (8,90 € von der Tageskarte) waren sommerliche Antipasti. Scampi alla Diavola (19 €) kamen in der Tat mit der gewünschten hinterfotzigen Schärfe und ansonsten vielleicht ein bissl zu durch – aber akzeptabel und vor allem nicht zu sparsam serviert. Ebenfalls von der Tageskarte ausgewählt: Tortelloni mit Pfifferlingen und Kalbfleisch (11,90 €) erwies sich als gut gewürzter Pastagang, mit frischen Pfifferlingen unprätentiös und schmackhaft zubereitet. Manchmal braucht es nicht viel mehr als Pfeffer und Salz… Semifreddo alle Mandorle (4,50 €) haben wir dann brav durch zwei geteilt – das war unser einziger Fehler an dem Abend, denn das hausgemachte Mandeleis gehörte eindeutig zur Kategorie „mehr haben wollen“.

Unser Fazit: Ein guter Platz für einfache wohlschmeckende italienische Küche.

Ristorante La bella Vita
Altkötzschenbroda 11
01445 Radebeul

Tel. (0351) 833 68 158
www.labellavita-radebeul.de

Öffnungszeiten:
Mo – Sa 11.30 – 14.30 Uhr und 17.30 – 23 Uhr
Sonntags / Feiertage 11.30 – 22.30 Uhr

[Besucht am 2015]

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