Ein ziemlich nutzloser Restaurantführer

Die Zeitschrift falstaff lässt Leser*innen sprechen und kommt zu lustigen Ergebnissen

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„Die besten 400 Gasthäuser Deutschlands. Von Gästen bewertet.“ Das klingt ja erstmal nicht schlecht. Oder doch? Online-Votings sind – leider, muss man sagen – ja alles andere als die objektive Bewertung von Wasauchimmer. Letztlich geht es nur darum, wer die meisten Freunde (echte und virtuelle) hat und mobilisieren kann. Repräsentativ geht anders, fundierte Kritik auch. Mit diesen Zweifeln im Kopf halte ich den Falstaff Gasthausguide 2016 in der Hand, erschienen im September 2015, mithin die Bewertung vom Sommer diesen Jahres. Das machen zwar alle so, aber irgendwie irreführend finde ich es nach wie vor.

Aber egal, blättern wir im kleinsten aller Gastroführer (182 Seiten im schlanken DIN-lang-Format) und stolpern nach zwei Editorials über eine dreiseitige Anzeigenstrecke einer Biermarke, um uns dann zu erfreuen an einer Anzeige des Discounters mit der bundesweiten Aufteilung Nord und Süd. Wir hier in Sachsen sind Nord, die Anzeige ist Süd. Aber egal.

19 Restaurants haben es in Sachsen in den kleinen Schwarzen von falstaff geschafft, darunter 14 aus Dresden und dem Einzugsbereich. Leipzig ist mit nicht mehr lustigen dreien vertreten – die wirklich Guten fehlen. Da könnte man das Ding ja schon aus der Hand legen, aber fairer und freundlicher ist es natürlich, einmal zu schreiben, wer denn nun wie dabei ist (und somit dem nicht regelmäßigen falstaff-Leser den Fehlkauf zu ersparen).

Dresdens bestes Restaurant ist – Tusch – mit 90 von hundert möglichen Punkten das bean&beluga. In Sachsen gibt’s nichts besseres, im ganzen Osten und im Norden der Republik auch nicht – wenn man sich nur hier informiert. Wenn ich mich nicht verguckt habe, fehlen sowieso die wirklich ganz Großen, so dass 91 Punkte (einmal im Westen der Steinheuer, einmal im Süden die Wielandshöhe) das beste erreichte Ergebnis sind. Was bringt uns das an Informationen? Nüschte. Also: Setzen, sechs.

Aber ich hatte ja die anderen Restaurants aus Dresden und Umgebung zu nennen versprochen. Voila, here we go: Bülow’s Bistro (ja, genau das, nicht das Hauptrestaurant Caroussel!) 89 Punkte, Daniel 84. Das Elements bekam 88 Punkte, das Intermezzo und Petit Frank je 84. Mit 83 Punkten dabei sind Schmidt’s und, etwas vor den Toren der Stadt, der Landgasthof Schwarzbachtal. 87 Punkte für die Villa Sorgenfrei in Radebeul und den Gasthof Bärwalde, Charlotte K ist mit 83 Punkten bedacht und Zu den Linden, ebenfalls in Radebeul, bekam 80 Punkte. Viele Fans stimmten auch für die Küche vom Lippe’schen Gutshaus in Zadel – obwohl dort wohl mittlerweile ein Wechsel im Team stattgefunden hat – aber das ist Redaktionspech und kann passieren…

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