Wenn der Wein macht, was der Kellermeister will

Besuch im Winzerkeller Auggener Schäf

Weinlandschaft bei Auggen

Um einen Wein in seiner vollen Komplexität zu erfassen, kann man das übliche Tamtam mit ihm anstellen – oh, pardon: die übliche Prozedur natürlich: das Glas schwenken, die Aromen erschnuppern, erste Urteile abgeben, das Glas schwenken, Zunge und Gaumen zu ihrem Recht kommen lassen, ausspeien, weitere Urteile abgeben. Alles gut. Aber wie viel einfacher und schöner ist es, rauszugehen in den Weinberg, die Gegend zu erfahren, den Boden zu spüren, die Gerüche aufzunehmen – und dabei ein Glas Wein zu trinken?

Sekt, open air…So erging es uns beim Besuch der Winzergenossenschaft Auggen: Erst mal raus, auf den Berg mit Blick auf die Weinreben. Dort öffnet Thomas Basler, Geschäftsführer der Genossenschaft, erst einmal einen Winzersekt: 2013er Schlößlegarten, Weißburgunder brut. Flaschengärung, knackig-fruchtig-lecker. Auch ohne die viel gerühmte Sonne, die so gerne übers Badische scheint, aber an diesem Tag offensichtlich mal im Frei ist, ein Genuss. Die kleine Journalistenschar aus Dresden, die auf Einladung der Gemeinschaftswerbung für Badischen Wein Winzerbetriebe in Baden besuchte, bekam eine erste Unterrichtung: Auggen sei ein Winzerdorf, in der alle etwas mit Wein zu tun hätten (und zwar auf der Erzeugerseite!). In der Winzergenossenschaft seien sie (mittlerweile, die Genossenschaft hatte da Geduld: sie wurde 1922 gegründet) auch alle. Und nicht nur die Auggener, auch die Nachbarn aus Lauffen – deren Weine werden jetzt auch von Auggen aus mit vermarktet. 520 ha insgesamt bewirtschaften die über 250 Winzerfamilien der Genossenschaft.

Geschäftsführer Thomas Basler und Kellermeister Andreas PhilippZusammen mit Kellermeisters Andreas Philipp sehen wir uns den Betrieb von innen an. High Tech bei der Traubenannahme, High Tech in der Weiterverarbeitung – anders geht das in modernen Betrieben nicht mehr. Aber das Wissen der Winzer ist etwas, das durch Technik nur bedingt (oder gar nicht…) zu ersetzen ist. Wenn man zum Beispiel in warmen Sommern nachts erntet, um das Lesegut bei acht Grad anzuliefern, damit sie mehr Aromen liefern: so was muss man wissen und wollen. „Frisch und saftig, mit genug Säure – aber nicht im Übermaß…“ soll der Wein werden. Da kommt dann beispielsweise ein Gutedel bei raus, der nicht nussig, sondern fruchtig schmeckt, nach Apfel, Birne und Citrus…

Gutedel ist die Hauptsorte der Genossenschaft – und er gedeiht gut bei dem Wetter, das aus der Burgundischen Pforte rüberkommt – der Gutedel-Anteil beträgt rund 45 %. Kellermeister Andreas Philipp mag den Gutedel: „Er macht, was ich will. Unser Sauvignon Blanc beispielsweise ist aber eine Diva – da sagt der Wein, was ich machen soll!“ Die Weine aus Auggen sind – obwohl das nirgendwo steht – seit den 80er Jahren schon umweltschonend angebaut.

Winzerkeller Auggener Schäf
Kleinfeldele 1
D-79424 Auggen im Markgräflerland

Telefon: 07631 / 3680-0
www.auggener-wein.de

Verkaufszeiten:
Mo-Fr: 8 bis 18 Uhr | Sa: 9 bis 13 Uhr | Sonn- und Feiertag: 10 bis 13 Uhr

Hinweis:
Der Besuch fand statt im Rahmen einer von der Gemeinschaftswerbung für Badischen Wein gesponsorten Pressereise statt.

Am 23. und 24. April 2016 ist die Weinmesse Baden-Württemberg Classics zum 6. Mal zu Gast in Dresden. Fast 50 Winzer und Weinerzeuger laden von 11 bis 18 Uhr in das Internationale Congress Center ein.

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