Eine Reise durch die Zeit

Besuch von zentralen archäologischen Orten in der Prignitz

Let’s do the time warp again!
Riff-Raff and Magenta , Rocky Horror Picture Show

Zeitreisen in Romanen oder Filmen gehen ja meist in die Zukunft. Schön, aber ungewiss. In der Prignitz, etwa gleich weit von Berlin wie von Hamburg entfernt im nordwestlichen Zipfel von Brandenburg, erlaubt eine Reise in die Vergangenheit – und das gut vorbereitet. Rund 3.000 archäologische Fundstellen zeugen dort vom reichen geschichtlichen Erbe der Region.

Damit auch Besucher was von diesem reichhaltigen kulturellen Erbe haben, kam es zu einer eher ungewöhnlichen Zusammenarbeit von Vertretern sonst oft widersprüchlicher Interessen: das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und das Archäologischen Landesmuseum einerseits und die beiden Landkreise Prignitz und Ostprignitz-Ruppin andererseits sowie örtliche Partner haben die archäologische, touristische und museale Erschließung und Nutzung der Bodendenkmale beschlossen. Nicht alles auf einmal, aber quasi step by step. Sieben Orte hat man bislang als „herausragende authentische Orte mit außerordentlich hohem Anschauungswert“ ausgemacht – wir haben sechs davon bei einer Zeitreise besucht, die bis (in etwa, so genau weiß man ja nie) 3000 v.Chr. zurück reichte.

Hünengrab von Mellen2500 – 3000 v. Chr.
Das imposante Hünengrab von Mellen zeugt von einer weit verbreiteten Bestattungskultur der Jungsteinzeit. Als letztes erhaltenes Großsteingrab der Prignitz steht die 22 mal 8 Meter große Anlage bereits seit 1887 unter Denkmalschutz.
Die über 30 Tonnen schweren Steine wurden vor tausenden Jahren zu einer Grabkammer angeordnet. Hier wurden die Toten feierlich bestattet. Zum Beitrag Das letzte Megalithgrab der Prignitz.

Königsgrab von Seddin9. Jhd. v. Chr.
Das Königsgrab von Seddin gilt mit seinen wertvollen Schätzen als die bedeutendste Grabanlage des 9. Jhd. v. Chr. im nördlichen Mitteleuropa. Zahlreiche Sagen und Mythen ranken sich um diese geheimnisvolle Grabkammer.
Bereits seit 1900 untersuchen Archäologen das Grab zu wissenschaftlich. Zum Beitrag Ein Grab für Drei.

Großer Sprung über die Zeitenwende hinweg…

Burgblick auf Lenzen10. Jhd. n. Chr.
Der Burghügel unterhalb der Burg Lenzen birgt die Geheimnisse slawischer Siedler, die sich hier in der Prignitz niedergelassen hatten. Von der mittelalterlich-barocken Burg können Besucher den Blick über die Elbtalaue genießen.
1993 stießen Archäologen auf die Überreste einer slawischen Burg. 2002 wurden die bis dahin tiefsten archäologischen Grabungen Brandenburgs vorgenommen. Zum Beitrag Der Fahrstuhl in die Slawenzeit.

Archäologicher Park Freyenstein13. Jhd. n. Chr.
Das mittelalterliche Freyenstein gehört zu einer der wenigen Stadtwüstungen in Brandenburg. Es ist ein Musterbeispiel für den Bauboom im 13. Jahrhundert – Grundstein für den Aufbau heutiger mitteleuropäischer Städte und Siedlungen.
Es ist wenig über das Leben im Mittelalter bekannt. Archäologische Entdeckungen, wie die Feldsteinkeller in Freyenstein, geben Einblicke in den Alltag von damals. Zum Beitrag Die Stadt unter der Grasnarbe

Modemuseum Schloss Meyenburg13. Jhd. n. Chr.
Schloss Meyenburg diente seit Jahrhunderten herrschaftlichen Familien als Wohnort. Eine mittelalterliche Steinspeicherheizung zeugt vom Alter und von der Bedeutung des Bauwerks. Heute befindet sich hier Deutschlands erstes Modemuseum.
2004 machten Archäologen bei Ausgrabungen am Schloss einen sensationellen Fund: einen wertvollen Dreikönigsring aus dem 14. Jahrhundert. Zum Beitrag Ein Spaziergang durch die Geschichte der Mode.

Wittstock: Schlacht von 163617. Jhd. n. Chr.
1636 tobte der Dreißigjährige Krieg in weiten Teilen Europas. Nahe bei Wittstock kam es in diesem Jahr zu einer wichtigen Entscheidungsschlacht zwischen schwedischen Truppen und der kaiserlich-sächsischen Armee.
Bei Baggerarbeiten in der Nähe von Wittstock stieß man 2007 auf ein Massengrab des Dreißigjährigen Krieges. Das war die erste Entdeckung dieser Art.

 

Hinweis:
Der Besuch fand statt im Rahmen einer Pressereise des Tourismusverband Prignitz e.V. im September 2016 zur Vorstellung der Marke „Zeitschätze Prignitz – Zentrale Archäologische Orte“
Alle Beiträge zu den besuchten zentralen archäologischen Orten

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