Dom St. Marien, Freiberg

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Kirchen 2019 – März

Zweimal Silber, einmal Gold. Und das schon seit Jahrhunderten. Im Freiberger Dom können sie sich das leisten, denn St. Marien kann auf eine lange Geschichte in einer reichen Stadt zurückblicken.

Freiberger Dom Freiberger Dom
Goldene Pforte Kanzel OrgelDie um 1180 – 1185 entstandene romanische Basilika Unserer Lieben Frauen wurde 1484 während eines großen Stadtbrandes fast völlig zerstört. Beim Wiederaufbau konnten die erhalten gebliebene Triumphkreuzgruppe, die Goldene Pforte und Teile des Chores erneut verwendet werden.

Die Goldene Pforte bildete wahrscheinlich den Westeingang der ursprünglichen romanischen Kirche. Das Rundbogen-Sandsteinportal wurde 1225 erschaffen. Heute steht es an der Südseite des Doms und ist (seit 1902/03) durch einen Vorbau vor Umwelteinflüssen geschützt. Der Entwruf der Dresdner Architekten Schilling & Graebner verbindet die gotische Formensprache mit dem damals zeitgemäßen Jugendstil.

Grillenburger Dünensandstein der Niederschönaer Schichten aus dem nahe gelegenen Tharandter Wald bildet das Material der Goldenen Pforte, die ursprünglich eine reiche farbige Fassung aufwies.

„Die Freiberger Goldene Pforte ist das erste vollständige deutsche Statuenportal. Das Tympanon zeigt die thronende Muttergottes mit den anbetenden Heiligen Drei Königen, einen Engel und Joseph; am Gewände stehen Statuen von alttestamentlichen Vorläufern, in den Archivolten in vier Zonen Gestalten zur Darstellung von Erlösung und Jüngstem Gericht. Die Goldene Pforte gehört zu den Hauptwerken der deutschen Kunst im 13. Jahrhundert. Eine Kopie des Kunstwerks existiert in Boston (USA, Massachusetts) und eine weitere im Puschkin-Museum in Moskau (Russland).“ (Beschreibung in der Wikipedia)

Kunsthistoriker bezeichnen den Freiberger Dom als eines der Hauptwerke innerhalb einer Gruppe von obersächsischen Hallenkirchen. Formenreiche Netzgewölbe und eine besondere Betonung der Vertikalen sieht man beim Blick nach oben. Auffallend auch die beiden nebeneinander stehenden Kanzeln im Mittelschiff: Die frei stehende Tulpenkanzel stammt aus dem Jahr 1505 und stammt vom Meister H.W.; über hundert Jahre jünger ist die Bergmannskanzel.  Eine vollplastische Figur eines Bergknappen in Arbeitstracht trägt die Kanzeltreppe, und die Figur eines Steigers trägt den Kanzelkorb.

Und wo bleibt das eingangs erwähnte Silber? Na klar, das steckt nur im Namen des Orgelbauers Gottfried Silbermann. Die Hauptorgel mit 44 Registern baute er zwischen 1710 und 1714.  Es ist eine der berühmtesten Barockorgeln und eine der am besten erhaltenen Orgeln Silbermanns – und obendrein seine erste große Orgel. Die zweite Silbermann-Orgel im Dom hat er 1718/19 eigentlich für St. Johannis gebaut. Sie wurde 1939 aufgrund der Baufälligkeit der Kirche in den Dom überführt und als Chororgel aufgestellt.

[Fotos vom November 2015 (innen) und September 2018 (außen)  | Webseite St. Marien | Wikipedia | Kalender 2019: Kirchen]

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