Sensationen unterm Zirkuszelt

Weihnachtszirkus Schlussbild

Dresden ist Zirkusstadt – gefühlt schon immer, seit 23 Jahren zur Weihnachtszeit aber ganz besonders: da gastiert der Dresdner Weihnachtszirkus in der Stadt. Mittlerweile im großen Zelt, dem Grand Chapiteau, mit Platz für 2.400 Besucher*innen. Und Platz für eine alljährlich immer großartigere Show ist unter diesem Zirkuszelt auch. 15 Nummern mit Artisten, Clown und Tieren sorgen für sensationelle 200 Minuten.

Duo Garcia

Menschen, Tiere, Sensationen hieß der Spielfilm, der 1938 zu Sarrasani in Dresden führte. Seitdem bilden diese drei Worte immer noch das Gerüst für das klassische Zirkuserleben. Die Menschen fliegen durch die Luft, balancieren auf dem Drahtseil oder turnen auf einem ungeheuer schwankenden Mast herum. Es fliegt beispielsweise das Duo Gravity, bei dem ein Engländer und ein Ire, die Muskelkraft und Eleganz in schwindelnder Höhe miteinander verbinden. Einer der Beiden ist Nikolai „Nico“ Huesca und – Dynastien haben ja Tradition beim Zirkus – der Sohn eines anderen, eines ganz besonderen Menschen im Weihnachtszirkus.

Fumagalli

Nico ist nämlich der Sohn von Gianni Huesca – der allerdings nicht unter diesem Namen im Gedächtnis der Zirkusbesucher blieb, sondern als Fumagalli.  Das ist der Clown, der den Leuten Tränen in die Augen treibt. Mit seiner Wahnsinnsfrisur allein ist er ja schon ein Hingucker, aber mit seinem Partner (es ist sein Bruder…) Daris bringt er kurze Stories schnell auf den Punkt – und die Leute eben zum Lachen. Also die meisten, denn wenn Fumagalli als fleißige Biene Honig sammelt und in Wirklichkeit ein großes Maul voll aus der Wodka-Wasser-Buddel nimmt, haben einige Damen auf den teuren Plätzen der ersten Reihe schon berechtigte Angst, dass sie ein Strahl dieses Nektars treffen könnte. Und so schützten sie sich mit ihren Jacken, die sie natürlich irgendwann wegnahmen, um zu sehen, wie es denn weitergehen würde. Und zack: Mundsprudel!

Esel-Wippe

Menschen spielen natürlich auch bei den Tieren eine Rolle. Der Zirkusdirektor Mario Müller-Milano sagt ja: Ein Zirkus ohne Tiere ist kein Zirkus – also bringt er sie. Das mögen nicht alle, aber die im Zirkus (im vergangenen Weihnachtszirkus waren es über 75.000!) haben offenbar kein Problem damit. Die Dompteure und ihre Tiere gehen freilich auch mit der Zeit. Sie präsentieren sozusagen ein quasi antiautoritäres Erziehungsmodell, beinahe auf Augenhöhe. „Meine Weiber“ nennt der Elefantendompteur Ronald Spindler die drei je 32 Jahre alten Damen, Joulia Tchakanova bringt in der Manege Lamas mit Windhunden zusammen. Über 80 Tiere besitzen Jiri und Renata Berousek vom tschechischen Nationalzirkus – etliche davon haben sie nach Dresden mitgebracht: Esel (grandios: zwei auf einer Wippe! Schlaue Tiere…), Kamele, Dromedare, Schimmel und Rappen, Büffel. Und auch die Zebras kommen vor, von denen ja vier für einige Aufregung gesorgt hatten, weil sie nach einer Probe ausgebüxt waren. Ein Tier überlebte den Stress nicht. Trauer des Dompteurs und Lächeln in der Manege schließen sich nicht aus: the show must go on, so ist das im Zirkus.

Showtime Weihnachtszirkus

Showtime heißt es auch immer mal wieder zwischendurch. Die (darf man das heute noch so schreiben?) hübschen Mädels des Show-Balletts DWC-Dancers sorgten für Augenschmaus und Unterhaltung, die Gorgeous Girls vom Chinesischen Nationalzirkus in Peking sehen auch gut aus, haben aber eine offensichtlich nicht unanstregende Lehrzeit hinter sich. Ohne die könnten sie ihre Diabolos, die Doppelhohlkegel, mit Sicherheit nicht so elegant domptieren…

Dresdner Weihnachtszirkus
Volksfestplatz Pieschener Allee

19. Dezember 2018 – 6. Januar 2019
Tel. Kasse täglich von 10 – 20 Uhr unter 0700 120 120 50 (14 ct/min)
www.dresdner-weihnachts-circus.de

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