Frauenkirche, Dresden

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Kirchen 2019 – Oktober

Die Dresdner Frauenkirche ist eine lutherische Kirche mit einer der größten Kuppeln Europas. Sie wurde im 18. Jahrhundert erbaut, im Zweiten Weltkrieg bei den Bombenangriffen von Dresden zerstört (sie brannte nach dem Bombenanschlag von Dresden 1945 aus und brach zusammen) und nach der Wiedervereinigung Deutschlands wieder aufgebaut.

Turmkreuz vor der Frauenkirche

Die Herausforderung, der sich die Handwerker stellen mussten, klingt paradox: Könnten sie es so bauen, wie sie es früher getan hätten? Sie konnten – und sie kombinierten eindrucksvoll alte und neue Techniken beim Wiederaufbau der alten Kirche, die zwischen 1726 und 1743 nach den Plänen von George Bähr erbaut wurde. Der Umbau begann am 27. Mai 1994 – unter Verwendung der ursprünglichen (dunklen) Steine, die bei der Reinigung der Baustelle als brauchbar befunden wurden. Im Juli 2003 wurde die Kuppel fertiggestellt und erreichte zwei Drittel der ursprünglichen Höhe. Dabei fehlte die über 98 Meter hohe Laterne mit dem heiligen Kreuz an der Spitze. Die Geschichte des Kreuzes ist eine der vielen bemerkenswerten Dinge, die das Baugeschehen begleitete: Geschaffen hat es der Londoner Kunstschmied Alan Smith, ein Sohn eines der britischen Piloten, die Dresden bombardiert hatten. Finanziert wurde das 500.000-€-Kreuz mit Spenden des britischen „Dresden Trust“. Bevor das Versöhnungskreuz am 22. Juni auf die Kuppel gesetzt wurde, stand es unten vor der Frauenkirche – nicht wiederholbare Fotomomente…

Stadtbild mit Frauenkirche

Mit der Turmhaube und dem Kuppelkreuz hatte an diesem regnerischen Junitag die Frauenkirche ihr äußeres Aussehen wieder erlangt. Mit einer Länge von 50,02 m (West-Ost-Richtung) und einer Breite von 41,96 m (Nord-Süd-Richtung) wirkt sie gar nicht so groß – aber durch die Gesamthöhe einschließlich Turmkreuz von 91,23 m ist sie seitdem wieder der beherrschende Teil der Dresdner Stadtsilhouette. 

Am 30. Oktober 2005 wurde die Kirche eingeweiht. Mehr als 100.000 Menschen schlossen sich außerhalb den 1.700 Gästen in der Kirche an. Seitdem kann man auch die reichhaltige Ausstattung der Frauenkirche bewundern. Der Blick in die Kuppel (zentral möglichst von der Stelle, die unten im Fußboden mit einem nagelgroßen Punkt markiert ist) gibt den Blick frei auf die acht Gemälde, die der Maler Christoph Wetzel möglichst originalgetreu den ursprünglich 1734 vom italienischen Theatermaler Giovanni Battista Grone geschaffenen nachempfunden hat. Sie stellen die Evangelisten Lukas, Matthäus, Markus und Johannes sowie Bildnisse der christlichen Tugenden Glaube, Hoffnung, Liebe und Barmherzigkeit dar.

[Fotos aus den Jahren 2004, 2010 und 2017 | Webseite Frauenkirche | Wikipedia | Kalender 2019: Kirchen]

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