Asiatisch inspiriert in der schönsten Rooftop-Location

Kochsternstunden 2019: felix im lebendigen Haus

KSS felix

Nach exakt einem Jahr und zwei Tagen ging’s los wie es damals endete: mit einem kräftig-herbem Atlantik Ale von Störtebeker. Ist es nicht herrlich, wenn die Bedienung sich nach einem Jahr (und zwei Tagen…) noch erinnert, wovon der Gast besonders schwärmt‘? Und dabei ist Jörg Meyer, der uns damals durch den Abend begleitete, gar nicht mehr im Restaurant, sondern an der Rezeption im felix – aber da fing er uns ab und erlaubte sich, den Getränketrumpf lässig auszuspielen.

Vor einem Jahr machte das felix auf der Genussplattform falstaff bei der Frage nach der schönsten Rooftop-Location das Rennen und ließ die Mitbewerber in Leipzig und Jena weit hinter sich. Die Lage mit Blick in den Zwinger ist halt spektakulär, auch wenn’s im Sommer noch ein Zacken romantischer ist. Bei den Kochsternstunden macht das felix jetzt zum zweiten Mal mit, mit neuem Team nicht nur im Service, sondern auch in der Küche. Ist deswegen alles anders? Nicht alles, aber es gibt schon einen anderen Küchenstil – weniger experimentell vielleicht, statt dessen bemerkt man beim Lesen der Karte vermehrt asiatische Einflüsse.

Beim Vier-Gang-Kochsternstunden-Menü war das vor allem in den beiden ersten Gängen zu spüren, mit denen es nach dem (wie im Vorjahr: denkwürdig guten) Brot mit aufgeschlagener Butter losging. Der Thunfisch als Sashimi-Scheiben hatte eine deutlich spürbare Schärfe, die Kalamansi (eine Zitrusfrucht von den Philippinen, eine Kreuzung von Mandarine und Kumquat) steuern im Sorbet herb-milde Säure bei. Auf dem Thunfisch wurde das schnell zu viel, aber einmal vom tonno runter gehievt und parallel genossen ließ sich der Effekt bestens steuern.  

Der confierte Schweinebauch erhielt seine Exotik und Würze von Tamarinde und Soja. Damit das farblich nicht in einem düsteren Einerlei endete, hatte die Küche unten drunter Erbsen drapiert, einmal als Pürree und dann komplett. Beim Hauptgang kam ein optisch wie geschmacklich bunter Teller an den Tisch, mit einem gewagt rohen Reh im Petersilienmantel und Semmelknödeln in ihrer Bestform: gebraten und in kleinen Happen. Klein genug, um noch Platz zu lassen fürs Dessert, das einen abschließend sättigenden weißen Brownie geschmacklich mit Blaubeere (als frische Früchte und dehydriert on top of the Whitie) und Lakritze vereinte.

Die Weinbegleitung war international, startete mit einem Grauburgunder nur fürs felix vom Weingut Pfaffmann aus der Pfalz und ging dann via Neuseeland (kräftiger Sauvignon blanc) und die Toskana (Chianti Classico) nach Spanien. Alles irgendwie passend, aber im Kellner-Gast-Gespräch haben wir das sehr kreativ um die Möglichkeit einer zumindest teilweise hiesigen Weinbegleitung erweitert. Wir hätten da Vorschläge fürs kommende Jahr!

Das Menü

  • Thunfisch | Kalamansi | Avocado | Chili
  • Schweinebauch | Tamarinde | Soja | Topinambur
  • Reh | Kürbis | Pastinake | Buchenpilze | Knödel
  • Whit(i)e | Blaubeere | Lakritze

Die Getränkebegleitung

  • Felix Grauburgunder | Weingut Pfaffmann | Pfalz
  • Sauvignon Blanc | Weingut Villa Maria | Neuseeland
  • Chianti Classico | Weingut Villa Antinori | Toskana
  • Nectar Pedro Ximenez | Weingut González-Byass | Manzanilla de Sanlúcar

Die Preise

  • 3-Gänge-Menü 42,00 € (inkl. Weinbegleitung 58,00 €)
  • 4-Gänge-Menü 51,00 € (inkl. Weinbegleitung 69,00 €)

felix
Kleine Brüdergasse 5
01067 Dresden

Tel. +49 351 / 32033960
www.dein-felix.de

Öffnungszeiten
täglich ab 11.30 Uhr
Abendkarte/Menü 17–22 Uhr

[Besucht am 4. März 2019 | Übersicht der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]


Hinweis:

Die STIPvisiten sind Partner der Kochsternstunden.

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