„Es möge so sein wie immer!“

„Lichterglanz & Budenzauber" an den ersten drei Adventswochenenden in Altkötzschenbroda

Lichterglanz & Budenzauber. Foto: André Wirsig

Tradition! Also zu Weihnachten – und vorher im Advent. Im Falle von Altkötzschenbroda also: höchste Winzerglühweindichte weit und breit, aber eben nicht nur das – sondern auch Kultur. Und Atmosphäre, wie sonst kaum wo.

„Lichterglanz und Budenzauber“ ist das Motto, und trotz des großen Zuspruchs (im vergangenen Jahr geschätzt 60.000 Besucher) macht man sich rar: nur an drei Wochenenden ist was los auf dem Dorfanger. Dann aber gleich so viel, dass man sich anstrengen muss, nichts zu verpassen. „Wir haben hier keinen Adventsmarkt wie jeder andere“, schätzt Radebeuls Oberbürgermeister Bert Wendsche (in seinem Amt zwar befangen, aber im Prinzip schon richtig) ein: „Hier bilden das Flair, die Kultur und die Winzerglühweine einen guten Mix!“

Wahrscheinlich (so genau konnte das bei der Pressekonferenz im Vorfeld des Weihnachtsmarktes  erstaunlicherweise keiner mit Bestimmtheit sagen) feiert der einzigartig schöne Weihnachtsmarkt in diesem Jahr sogar seinen 25. Geburtstag – wobei es ein Leben mit Unterbrechung war, was bei Weihnachtsmärkten einfacher als bei, sagen wir mal: Menschen oder Katzen ist. 1992 gab es nämlich schon mal einen, dann mal keinen – und nun wahrscheinlich eben die 25. Ausgabe.

Hoheiten an GlühweinDarauf könnte man gut anstoßen! Denn irgendwie ist der Weihnachtsmarkt ja so etwas wie die Adventsversion des herbstlichen Weinfestes. Die hohe Winzerdichte ist gegeben, und mittlerweile machen sie ja (fast) alle ihren eigenen Glühwein. Elf sächsische Winzer bieten ihren eigenen Winzerglühwein an, ein weiterer lässt sich über einen Händler vertreten. Neu dabei in diesem Jahr ist das Weingut Martin Schwarz, der seinen weißen Glühwein „Heißer Winzer“ nennt und ihn in der Pattis Edition auch in Flaschen verkauft. Zu den Preisen für das Glas Glühwein konnte man vor dem ersten Markttag nichts verbindlich sagen – aber wahrscheinlich ist ein Preis von etwa 3,50 €. Jenny Zumpe (eine der sächsischen Weinprinzessinnen) und die sächsische Weinkönigin Katja Böhme probierten – Frühschoppen für Fotografen! – schon mal und waren nicht abgeneigt.

Helmut RaederHelmut Raeder, künstlerischer Leiter und somit für die Abteilung Kultur zuständig, konstatierte knapp: „Traditionen und Rituale haben sich herausgebildet – wen wir groß was anders machen, sind die Gäste unzufrieden. Also gilt: es möge so sein wie immer!“ Das Programm ist also wie immer, nur anders verteilt – und es sind ja auch nicht jedes Jahr alle da. Auf der passenden Webseite kann man’s im Detail nachlesen, hier nur die Schmankerln:

Zur Einstimmung auf die Weihnachtszeit laden am 30. November der Weihnachtsmann, das Dresdner Stollenmädchen und Oberbürgermeister Bert Wendsche zum Anschnitt des zwei Meter langen Riesenstollens der Konditorei Dolze ein. Nach einer Kostprobe der weihnachtlichen Leckerei locken Märchen und Geschichten an die Puppenschaubude und ins Zelttheater „Prunk & Plunder“. Theaterratte Ursula von Rätin berichtet aus ihrem aufregenden Leben als junges Rattenmädchen. Die Puppenbühne Volkmar Funke erzählt frisch und temporeich das Märchen von Rumpelstilzchen.

Immer modisch aktuellAm zweiten Adventswochenende verstecken sich die drei kleinen Schweinchen vor dem bösen Wolf, während Frau Holle sich wieder einmal über ihren nichtsnutzigen Helfer, den Engel, ärgern muss. In der Puppenschaubude ist Michael Hatzius mit der Echse zu Gast. Das mürrische Reptil lässt das Publikum an ihren Weisheiten und Erfahren teilhaben, die es seit dem Urknall auf der Welt gesammelt hat. Herr Arnold Böswetter, ein wahres Budenzauber-Urgestein, rettet am dritten Weihnachtsmarkt- Wochenende auf gewohnt ruppige Manier im Alleingang die weiße Weihnacht und im Zelttheater tanzt Käthy, ihrem Vorbild Alice gleich, in der Welt hinter den Spiegeln durch das Wunderland.

An den Tannenbäumen werden bekannte Weihnachtsmelodien und Evergreens angestimmt und ausgelassen die Tanzbeine geschwungen. Am 14. Dezember ist von stiller Nacht nicht viel zu spüren, denn die Jindrich Staidel Combo präsentiert die böhmische Weihnachtstradition der Jazzpolka. Weihnachtsmusik im klassischeren Sinn erklingt aus der Friedenskirche, ob beim Konzert der Radebeuler Chöre oder beim Familienweihnachtskonzert der Musikschule des Landkreises Meißen. Mit Kantaten von Johann Sebastian Bach wird beim Weihnachtsoratorium traditionell der dritte Advent begangen.

Lichterglanz…Einen Ort der Ruhe und inneren Einkehr findet man auf dem Lichterpfad „Feste dieser Welt“. Abseits von Buden und Marktgeschehen flanieren die Besucher an zwölf Wunderkammerkästen der Künstlerin Bärbel Haage entlang. Die leuchtenden Laternen stellen pittoreske Feste aus aller Welt vor. Am Ende des Pfades strahlt die leuchtende Weihnachtskrippe der chilenischen Künstler Muriel Cornejo und César Olhagaray in hellem Glanz und erinnert an den Ursprung des Weihnachtsfestes.

Zum Ausklang des Weihnachtsmarktes bittet Herr Arnold Böswetter am Abend des dritten Advents zum gemeinsamen Weihnachtsliedersingen auf den Kirchplatz. Zusammen mit der Gruppe Wirbeley stimmt er beliebte Weihnachtslieder an.

Öffnungszeiten
29. November – 01. Dezember
06. – 08. Dezember
13. – 15. Dezember
Freitags: 17 – 21 Uhr | Samstags: 12 – 21 Uhr | Sonntags: 12 – 20 Uhr

Mehr Informationen: www.weihnachtsmarkt-radebeul.de

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