Von Kopf bis Fuß auf Pantomime eingestellt

Neubeginn der Dresdner Pantomimenschule mit Michael Meinel und Ralf Herzog

Pantomimen

Für einen Pantomimen hat Ralf Herzog, der als Gründer und Motor der Dresdner Pantomimenszene gilt, eine laute und sonore Stimme. Und mit der verkündete er nun: „Es geht weiter!“ Nach dem – wie man nun schreiben muss: vorläufigen – Ende der Mimenbühne im Herbst 2018 gibt’s nun also mit Herzog als (Über-)Vater und Michael Meinel als Wiederbelebungsinitiator einen Neubeginn der Dresdner Pantomimenschule. Meinel, ein Schüler von Herzog, ist neuer Vorsitzender des Vereins und gibt sich sehr zuversichtlich: „Wir sind ein kleiner Verein, aber sehr schlagkräftig!“ Ein wöchentliches Training, offen für alle Interessenten, gibt es schon – und das Internationale Pantomimenfestival soll auch fortgesetzt werden. Nach einem Jahr Pause soll das 36. Pantomimenfestival vom 12. bis 15. November diesen Jahres wieder zum Magneten für die Szene werden und Gäste aus ganz Europa in Dresden zum gemeinsamen Miteinander locken.

Michael Meinel, hauptberuflich Geschäftsführer einer Firma, die sich auf technisches Consulting- und Prozessberatung für IT Automatisierung und Yield Management in der Halbleiter- und artverwandten Industrie spezialisiert, geht seinen ehrenamtlichen Job mit Elan an. Seit September vergangenen Jahres bereits gibt es das wöchentliche Training. Jeden Dienstag von 18.30 Uhr bis 20.30 Uhr findet der offene Pantomimenkurs im Projekttheater auf der Louisenstraße, zu dem Interessenten ab 18 Jahren jederzeit willkommen sind. Die Teilnahmegebühr am Kurs beträgt momentan 10 Euro pro Monat. „Wenn alles klappt, findet sich dort ein Ensemble, das dann bereits in diesem Jahr beim Pantomimenfestival auftreten kann.

Der Optimismus ist groß – die Kasse freilich immer noch klein. Förderanträge sind gestellt, aber einen nennenswerten Zuschuss gab’s bislang nur von der Dresdner Stiftung Kunst & Kultur der Ostsächsischen Sparkasse Dresden (OSD). Jan Klemmer, Referent Sponsoring der OSD, sagte heute auf einer Pressekonferenz: „Die Pantomimeschule gehört seit über 40 Jahren fest zur Kulturlandschaft in unserer Landeshauptstadt. Wir haben sie oft bei Veranstaltungen als Förderer begleitet. Gerade in diesem Jahr war uns die Förderung wichtig, auch um ein Zeichen zu setzen, dass wir uns eine Kulturszene in Dresden ohne sie nicht vorstellen können und wollen.“ 20.000 Euro würden benötigt, um den anreisenden Künstlerinnen und Künstlern die Anreise und Übernachtungen erstatten zu können – von großartigen Gagen sei nicht die Rede. Nun hoffen die Mitglieder des Vereins noch auf weitere Zusagen oder Spenden. „Ohne die finanzielle Förderung ist es nicht möglich, internationale Künstler nach Dresden einzuladen. Nun hoffen wir ebenfalls auf eine Zusage durch Stadt und Land. Die Anträge sind eingereicht“, sagte Meinel.

Auch sonst wolle man den Verein schlank halten, eine eigene Spielstätte beispielsweise brauche man nicht: „Mit dem Theaterhaus Rudi und seiner wunderbaren Bühne und dem Projekttheater haben wir schöne Orte, um zu spielen!“ erklärte Meinel. Im Theaterhaus Rudi findet im März ein Workshop statt, der sich nicht nur an Pantomimen, sondern auch an Tänzer, Schauspieler und Artisten richtet. „Ob Amateur oder Profi – hier können Menschen mit Lust am Bewegungstheater ihre Stilmittel erweitern“, sagte Ralf Herzog.

Mimenstudio Dresden e.V.
Vorsitzender: Michael Meinel
Tel. +49 151 55 61 98 99
www.mimedresden.de

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