„Verzicht ist für mich selbstverständlich“

Besuch im Weinkeller von Andreas Kretschko

Andreas Kretschko

Für die neunte Folge unseres Podcasts „Auf ein Glas“ haben Matthias Gräfe (Gräfes Wein & fein) und ich die vertrauten Gemäuer unseres Nicht-Studios in Radebeul verlassen und sind gen L.A. gefahren. L.A. steht für Liegau-Augustusbad, das zur Bierstadt Radeberg gehört – was aber nicht schlimm ist. Denn hier entstehen im Keller des Hauses von Andreas Kretschko Weine, die in ihrer eigenen gradlinigen Stilistik uns immer wieder begeistern.

Nahezu zwei Stunden haben wir probiert, gefachsimpelt, wieder probiert und mit Leberwurschtbrot und Spaghetti Olio e Aglio ergründet, ob Sekt und Weine dem standhalten. Da „Auf ein Glas“ aber nur etwa höchstens 30 Minuten lang sein soll (wer kann uns schon länger am Stück ertragen?), wird es demnächst eine zweite Folge geben. Hier schon mal die Nummer eins, in der wir 2017er Sekt Rosé und als Fass- bzw. Tankproben 2020er Weiß- und Grauburgunder sowie Riesling im Glas hatten.

Natürlich ist unsereins irgendwie befangen, wenn man sich mit Freunden dienstlich zum Plausch trifft. Also fangen wir mal mit einem Rückblick ins Jahr 2014 an. Da trafen wir – Ende April war’s – bei einer Jungweinprobe im Lager und Laden von Gräfes Wein & fein sächsische Winzer, die sich gerade zu einer lockeren Vereinigung zusammengetan hatten und lernten so auch Andreas Kretschko kennen. Seitdem ist viel Wein die Kehlen herunter geflossen – aber das spontane fast sieben Jahre alte Urteil gilt immer noch:

„Auf seinem Tisch liegt ein Zettel mit seinem Motto: „Ziel ist es, durch neue Ideen Weine zu schaffen, die Lebensfreude bringen und polarisieren.“ Müller-Thurgau, Weißburgunder, Grauburgunder und Riesling wachsen auf den drei Parzellen, die Kretschko in der Radebeuler Lössnitz, dem Proschwitzer Katzensprung und in Loschwitz bewirtschaftet. Den homöopathischen Mengen attestiert der Gault Millau (für den Jahrgang 2012) „beeindruckende Qualität“. So wie es aussieht (bzw. beim Probieren den Gaumen erfreute), wird’s im zweiten Jahr noch besser. Und, mal nebenbei, der Herr Kretschko ist ein famoser Kerl, mit dem man viel Spaß haben kann. Mögen mehr Weinflächen zu ihm kommen!“

Nun gut, die Weinflächen kamen und kommen immer noch: was mit Nullkommakaumwas ha begann, hatte sich zuerst auf 1,2 und dann auf 1,7 ha erweitert – und es könnten bald zwei Hektar werden. Was die (derzeit sieben) unterschiedlichen Lagen für Kretschko und seine Weine bedeuten und warum alles seine Weine mittlerweile Landweine sind – darüber reden wir in dieser Folge.

Einige Eckpunkte dieses Podcasts:

  • 02:31 Zur Begrüßung: Kretschko Sekt Rosé vom Spätburgunder, 2017
  • 03:05 Die Blindverkostermädels waren für Zero Dosage – aber der neue Sekt hat dann doch 4 g Restzucker
  • 05:37 Über die Größe kleiner Weinparzellen
  • 07:13 Weine aus Pesterwitz: mit die höchsten Weinberge der Region
  • 08:52 Weißburgunder aus dem Milchtopf
  • 10:47 Der neue Stil
  • 12:18 Neue Weinberge kennen lernen: das dauert drei Jahre…
  • 15:45 Wie war der Jahrgang 2020?
  • 18:20 Die Reife-Reise von Radebeul über Meißen ins Linkselbische und nach Pesterwitz
  • 19:32 Das ist ’n Riesling
  • 19:48 …wenn man gefühlt ’ne Traube isst
  • 21:11 Wird das ein Tapetenwein? (Und was ist ein Tapetenwein?)
  • 21:26 Das Potential für einen großen Jahrgang: 2020
  • 23:13 Der Grauburgunder
  • 24:22…wird zum Projekt Magnum?!
  • 25:48 Grauburgunder, Farbe und die AP-Nr. – wer oder was passt hier nicht?
  • 26:20 Sächsische Landweine
  • 27:04 Naturweine

Es gibt, weil wir so viel geschwatzt haben, einen zweiten Teil!

 

Weinbau Andreas R. Kretschko
Langebrücker Str. 67
01454 Radeberg

T +49 152 3386 8019
www.kretschko-weine.de

Auf ein Glas – der Podcast der STIPvisiten. Gespräche beim Wein. Über Wein. Über Essen. Und übers Leben, natürlich.

Alle Folgen unter diesem Link: podcast.stipvisiten.de

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