Immer der Nase nach

Casa de Pasto Armenio

Wenn nur dieser verführerische Geruch nicht gewesen wäre! Dann wären wir sicher wieder dran vorbei gegangen, denn so wie 2020 war unser Ziel ja eigentlich der Naturpark Ria Formosa. Eigentlich. Denn obwohl wir Wanderfutter eingepackt hatten, war der Drang größer, das Geheimnis hinter den tollen Essensdüften zu ergründen. Eine kurze Augenscheinnahme der Karte (auf einer Schiefertafel) und des großen Außengrills vom Casa de Pasto Armenio reichte: da müssen wir hin.

Wieder einmal war es gut, sich nicht auf den äußeren Anschein zu verlassen. Denn drinnen sah es gleich ganz anders aus – wobei drinnen erst einmal nicht ganz richtig war, denn wir wurden im Innenhof begrüßt. Ja, einen Tisch für zwei gäbe es noch, beschied man uns – Glück gehabt, denn es war Sonntag Mittag, außer uns kaum Touristen und statt dessen viele Portugiesen da. Die brauchen aber meist größere Tische, denn man geht gerne in erweiterter Familie oder mit Freunden aus.

Auf dem Tisch steht schon das klassische Setting: Oliven sowie (kalte und gegarte, schmackhaft-würzige) Möhren einerseits, Butter und eine Fischpaste andererseits (hier war es wie meistens eine von Sardinen). Essig und Öl stehen auch schon auf dem Tisch, nach dem Platzieren kam ein Korb mit frischem, knackigen Brot. Die Bedienung rückte die Schiefertafel mit dem aktuellen Angebot lesefreundlich zurecht – mehr als ein Dutzend Fischgerichte vom Grill machen die Auswahl nicht leicht. Einfacher und schneller ging’s beim Wein: ein offener sollte es sein. „Vom Fass oder aus der Flasche?“ Na, wenn schon, denn schon: vom Fass! Der kam fix und wartete mit leichter Perlage auf. Im Sommer wenn es heiß ist, sicher eine sehr fabelhafte Erfrischung, so im Januar aber immer noch ein sehr trinkiger Mittagswein, der zum Fisch prima passte.

Ein Besuch des Fischmarktes von Olhāo am Vortag erleichterte das Lesen der Karte: Salmonetes hatten wir da gesehen und korrekterweise als Rotbarben identifiziert, und mit Robalo escalado (Seebarsch) war auch Fischgang Nummer zwei schnell gefunden. Der Fisch war: gut. Perfekt gegrillt, und irgendwie schmeckt man das ja doch raus, wenn es ein (gekonnt genutzter) Holzkohlegrill ist. Das Wort frisch hier zu erwähnen, wäre sicher eine Beleidigung, denn: wie denn sonst? Kartoffeln und Salat als Beilage gab es – aber auch ohne die wären wir mehr als zufrieden gewesen.

Zum Dessert gab es dann bereits im Naturpark (das Foto entstand auf dem Kühlergrill eines Ranger-Autos) die mitgebrachte Pastel de Nata, die wir morgens vorsorglich in unserer Stammbäckerei in Olhāo gekauft hatten…

Casa de Pasto Armenio
Pinheiros de Marim
Olhão 8700 Portugal 

Tel: +351 289 045 706

[Besucht am 8. Januar 2023 | Unsere Restaurantbesuche an der Ostalgarve]

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