Advent

Weihnachtsbitte

Von Kurt Tucholsky (1921) Der Berliner und insbesondere die Berlinerin ›kommt‹ bekanntlich ›zu nichts‹, und dem mag denn wohl auch zuzuschreiben sein, dass so viele Leute Wohltätigkeit üben möchten und so wenige es tun. Sie […]

Tucholsky

Das Lächeln der Mona Lisa

Ich kann den Blick nicht von dir wenden. Denn über deinem Mann vom Dienst hängst du mit sanft verschränkten Händen und grienst. Du bist berühmt wie jener Turm von Pisa, dein Lächeln gilt für Ironie. […]

Tucholsky

Wo kommen die Löcher im Käse her –?

Das Werk zwingt schon durch die Gelehrsamkeit, die in ihm verkocht erscheint, Bewunderung ab, besonders einem Leser wie mir, dessen Bildung an Emmentaler Käse erinnert, indem sie wie dieser größtenteils aus Lücken besteht. Alfred Polgar […]

Tucholsky

Das Ideal

Ja, das möchste: Eine Villa im Grünen mit großer Terrasse, vorn die Ostsee, hinten die Friedrichstraße; mit schöner Aussicht, ländlich-mondän, vom Badezimmer ist die Zugspitze zu sehn – aber abends zum Kino hast dus nicht […]

Ostern

Fröhliche Ostern

Theobald Tiger Da seht aufs neue dieses alte Wunder: Der Osterhase kakelt wie ein Huhn und fabriziert dort unter dem Holunder ein Ei und noch ein Ei und hat zu tun. Und auch der Mensch […]

Tucholsky

Wenn die Igel in der Abendstunde

Für achtstimmigen Männerchor von Kurt Tucholsky (1890 – 1935) Wenn die Igel in der Abendstunde still nach ihren Mäusen gehn, hing auch ich verzückt an deinem Munde, und es war um mich geschehn – Anna […]

Tucholsky

Das Wirtshaus im Spessart

Von Peter Panter Würzburg; Sonnabend. Die beiden Halbirren brechen frühmorgens in meine Appartements im ›Weißen Lamm‹. »Aufstehen! Polizei!« und »In dieser Luft kannst du schlafen?« Jakopp in einem neuen Anzug, greulich anzusehen, Karlchen, die Zähne fletschend […]

Tucholsky

Injeladen – nich uffgefordert.

Keiner kann Keinem hier böse mehr sein. Zur Bestechung genügt ein Zigarrchen schon. Mirjam, mein Leben, mein Kind, schlaf ein – man nennt das bei uns nicht mehr Korruption. Die Großindustrie hat Chefredakteure, Sozis und […]

Advent

Gefühle nach dem Kalender

Eigentlich ist es ja ein bißchen merkwürdig: wenn nur noch wenige dünne Kalenderblätter den Abreißer vom 24. Dezember trennen, so senkt sich jenes weihnachtliche Gefühl auf ihn hernieder, das ihr alle kennt. Er wird ein […]

Tucholsky

Avis an meinen Verleger

Von allen Leser-Briefen, lieber Meister Rowohlt, scheint mir dieser hier der allerschönste zu sein. Er stammt von einem Oberrealschüler aus Nürnberg. »Lieber Herr Tucholsky! Erlauben Sie mir, dass ich Ihnen zu Ihren Werken meine vollste […]

Advent

Weihnachten

Von Theobald Tiger Nikolaus der Gute kommt mit einer Rute, greift in seinen vollen Sack – dir ein Päckchen – mir ein Pack. Ruth Maria kriegt ein Buch und ein Baumwolltaschentuch, Noske einen Ehrensäbel und ein […]

Tucholsky

Der Staatshaushalt

Wer vor wenigen Wochen die SPD gewählt hat, weil er sie für das geringere Übel hielt, kommt derzeit aus dem Wundern nicht heraus. Es gibt nur zwei Dinge, die trösten: Die Vorstellung, dass es anders […]

Tucholsky

Mein Nachruf

Kurt Tucholsky hat sich mehrfach mit Nachrufen beschäftigt – auch über seinen eigenen… Mein Nachruf Auf eine Rundfrage Wie mein Nachruf aussehen soll, weiß ich nicht. Ich weiß nur, wie er aussehen wird. Er wird […]

Tucholsky

Ideal und Wirklichkeit

Von Theobald Tiger In stiller Nacht und monogamen Betten denkst du dir aus, was dir am Leben fehlt. Die Nerven knistern. Wenn wir das doch hätten, was uns, weil es nicht da ist, leise quält. […]

Tucholsky

Hurra! – Ferien!

Von Theobald Tiger Hast du dies Buch in deiner Hand: Hurra! dann gehts ins Ferienland! Endlich mal raus aus den staubigen Straßen – endlich die Schule hinter sich lassen – endlich mal raus aus dem […]

Tucholsky

Bei uns in Europa.

Von Theobald Tiger Ihr schickt uns aus dem Lande von Ford einen ziemlich miesen Menschenexport: überschwemmt sind Paris und Griechenland von euerm mäßigen Mittelstand. Diese Reisenden, laut und prahlerisch, legen geistig die Füße auf den […]

Tucholsky

Kleine Fingerübung

Von Theobald Tiger Wenn früher ein Kind, als Kadett verkleidet, zu seinem Herrn Onkel zu Mittag fuhr, dann wurde er von Kameraden beneidet wegen der tahllosen Tour. Er pfropfte sich voll. Unbeschadet der Ehre. Denn […]