An der Mosel kommt man mit Superlativen gut aus. Eins der ältesten Weinanbaugebiete Deutschlands – schon die Römer hatten hier einen Hang zum Wein. Hier findet man den steilsten Weinberg Europas (Bremmer Calmont, bis zu 68 % Steigung), die teuersten Weißweine Deutschlands (2015 erzielte Egon Müller für seine 2003er Scharzhofberger Riesling Trockenbeerenauslese 14.994 Euro je Flasche – den höchsten Preis, der je für ein Versteigerungslos junger Deutscher Weine erreicht wurde) und den teuersten Weinberg (der Bernkasteler “Doctor“ – das Geheimrat Julius Wegeler zahlte 1900 je Weinstock 100 Goldmark). Und man findet die allerromantischsten Blickwinkel sowie alle naselang Winzer, die nicht nur, aber vor allem Riesling anbieten (dann für deutlich weniger als jener Rekordpreis). Am liebsten moseltypisch: also knackig frisch mit großartigem Trinkfluss oder fruchtsüße (Trocken-)Beerenauslesen, denen aber ein gehöriges Säuregerüst unvergleichliche Struktur verleiht.
Das Weinanbaugebiet Mosel umfasst (Stand Ende 2021) 8.661 Hektar an bestockter Rebfläche im Tal der Mosel und der Nebenflüsse Saar und Ruwer. Das Anbaugebiet umfasst sechs Bereiche mit 19 Großlagen sowie mehr als 500 Einzellagen. Etwa 2.850 Winzerbetriebe mit einer durchschnittlichen Betriebsgröße von rund 3 Hektar bewirtschaften die Weinberge mit ihren schätzungsweise 60 Millionen Rebstöcken.
Die Bereiche in der Übersicht:
- Moseltor (Gemeinde Perl/Saarland, 125 ha)
- Obermosel (Palzem bis Igel, 749 ha)
- Saar (Serrig bis Konz, 800 ha)
- Ruwertal (Sommerau bis Ruwer, 197 ha)
- Bernkastel (die Mittelmosel zwischen Trier und Briedel, 5.624 ha)
- Burg Cochem (Terrassenmosel, von Zell bis Koblenz, 1.167 ha)