Im blauen Dunkel des Abends sieht man vier Gestalten vor der Mauer. Sprayer! Aber zu denen hat Mirco Meinel von First Class Concept ja eigentlich ein gutes Verhältnis – wir erinnern uns da an tolle Schlössernacht-Momente. Aber sind sie auch hier die Guten, im Chapiteau der Träume gleich neben dem Ostradom? Na klar doch: sie sprühen Atmosphere, Entertainment und Passion, und sie nehmen Journalisten wie anderen Gästen (die ja zu Hause auch erzählen müssen, was es so zu sehen gab) die Arbeit ab und schreiben’s an die Wand – Amazing Dancers, Great Voices, World Class Artists, Culinary Delights, The Best Music.
Damit ist doch eigentlich alles gesagt, gleich in Minute eins! Der Kollege Chat GPT könnte eine lange Geschichte draus machen (ich habe ihn gefragt…) – und natürlich dennoch nicht berühren, denn Empathie ist nicht so sein Ding. Denn natürlich war Chat am Abend nicht dabei, sondern mopst aus dem Füllhorn der Anderen, schlägt tapfer seine Top-3-Acts vor und traut sich ultimative Vorschläge: „Wenn du möchtest, kann ich dir auch eine knackige Empfehlung formulieren, z. B. „Warum sich ein Besuch genau jetzt lohnt“.“
Die Frage nach den besten Acts hat Chat übrigens verkackt (pardon my French!). Denn die richtige Antwort wäre doch gewesen: „Wie soll ich Dir das denn erklären – ich fand’s alles gut!“ Abgesehen davon: am besten war die Troupe NaGi aus der Mongolei. Fliegende Menschen kennt man ja von anderen Formationen, aber eine seilchenhüpfende Menschenpyramide hat dann doch schon Seltenheitswert. Und wenn das Seil nicht zur Hand ist, macht das nichts – dann nehmen sich die Männer eben eine aus der Truppe als Seil! Wobei sie dankenswerterweise zu berücksichtigen wussten, dass die Kollegin nicht so auf den Boden geditscht wird wie ein Seil. Weniger im Griff als die Künstler hatte sich ein Gast am Tisch, der zwar liebevoll, aber nichtsdestotrotz unpassend mehrfach laut schwärmte, wie Klasse doch der Gorilla da sei! Liebevoller Alltagsrassismus – auch so eine Kategorie, die kein Mensch braucht…
Vielleicht war’s aber gar nicht die achtköpfige Crew aus der Mongolei, die am meisten begeisterten, sondern die beiden Herren vom Duo Korotin & Makiyev aus Kasachstan. Einerseits präsentierten sie der anwesenden Damenwelt, wie durchtrainiert männliche Oberkörper sein können – und ganz neidlos und voller Bewunderung von eigentlich allen zeigten Nikolay und Maxim, zu welcher ausdrucksstarken Körperbeherrschung der Mensch fähig ist. Also nicht jeder, sonst müsste man das ja nicht mit bewunderndem Kopfschütteln zum Ausdruck bringen. Aus der Serie nackte Oberkörper und so leicht aussehende Akrobatik wäre dann noch Erik da Silva aus Brasilien. Er ist Luftakrobat, und das große gelbe Tuch, mit dem er sich leidenschaftlich in der Höhe über den Tischen der besten Kartenkategorie verlustierte, heißt Straps. Da Erik seine Nummer zwar artistisch präzise absolviert, aber gerne ins Humoristische changiert, muss an dieser Stelle natürlich auf sein unvergleichlich chices Paillettenhöschen hingewiesen werden: wer’s tragen kann!
Wer nun vermutet, dass dies der Übergang zu detaillierter Beschreibung der Showgirls von La Bouche ist: Geduld bitte, die Damen mit den unendlich langen Beinen und den fantasievollen Kostümen kommen etwas später. Denn das Kapitel Männer-Duo erlebte ja noch eine ganz andere Variante. Strahlemann und Söhne klingt zwar wie mindestens drei, aber es sind nur zwei Herren. Beide mit Koffer, beide im Anzug, beide eher britisch-distinguiert. Sie jonglieren. Eher lässig-gelangweilt tauschen Pat Fabio und Gordon Leif ihre weißen Jonglierkeulen aus. Die fliegen, auch das noch, erstaunlich langsam durch die Luft. So weit, so naja. Aber dann fangen die Herren an, sich auszuziehen. Jacket, Weste, Hemd, Hose, Schuhe – und statt das ordentlich auf den zum Herrendiener umfunktionierten Koffer zu legen, nutzen sie die jeweiligen Kleidungsstücke als Zusatzkeule und werfen sie dem Gegenüber zu (der’s dann doch brav bei sich ablegt). Und warum machen sie das? Weil sie sich – mit den Plünnen des Anderen – wieder anziehen. Natürlich fliegen dabei die Keulen immerfort weiter: ein Spaß! Vielleicht die beste Nummer?
Vielleicht. Aber haben wir uns nicht auch vor Spannung auf die Unterlippe gebissen, als Maxim Popazov seine Stühle immer höher bis unters Zeltdach stapelte? Haben wir nicht mitgezittert beim Abenteuer von Yulia & Oleg Zarubin, die mit zugebundenen Augen über Flaschenhälse balancierten? Sorgte nicht Nacho Zabala als Clown für jene schönen Momente, wo man sich nicht zwischen berührt sein und lachen entscheiden kann? Und prickelte es nicht beim aus Portugal stammenden Alexandre «Sandro» Monteiro und seiner einzigartigen Rola-Rola-Nummer (nicht zufällig mit Eiffelturm-Kulisse: zehn Jahre lang war er damit eine der Hauptattraktionen im Moulin Rouge in Paris)? Doch, alles fein, keine Durchhänger – auch bei den hier nicht genannten Künstlerinnen und Künstlern, die insgesamt 13 Acts im Laufe des Abends präsentieren.
Und dann die Musik! Great Voices! Und fürs Auge Amazing Dancers! In dieser Abteilung setzten die Moments-Macher ganz auf Bewährtes: Matze Wiesner mit der Moments-Showband “The Matt Lawner Five” plus Kiki de Ville als stimmgewältige weibliche Säule im Showteil sind nun schon im dritten Jahr dabei – und das ist auch gut so. Musikalisch ging die Post ab, von Queen (It´s a kind of magic) über Madonna (Like a virgin) und Metallica (Nothing else matters) bis zu was Eigenem von Mazze Wiesner: Halt mich fest! Alles live, alles perfekt – ob im Showteil oder in den extrem wichtigen Pausen fürs dritte Standbein der Dinnershow Moments: das Essen! Auch das ist klassischer Dreiklang mit Suppe (dieses Jahr: Maronen-Wintergemüsecreme mit Chorizo Birnenschaum), Entenkeule (saftig, krosse Haut) mit Preiselbeer-Apfelrotkohl und Kartoffelroulade sowie zum Abschluss Dessert (dieses Jahr: Kaiserschmarrn mit heißen Himbeeren, Bratapfelkompott, Vanilleeis und Schlagsahne). Serviert in Windeseile – und alles mit bester Temperatur, wie immer die das hinbekommen bei so vielen Menschen (Spoiler: minutengenaue Abläufe und ein erfahrenes Team!).
Ach ja, dear Chat: Warum sich ein Besuch genau jetzt lohnt? Weil die Sprayer Recht hatten! 210 Minuten Entertainment und Passion. Und überhaupt, beinahe vergessen: Ente gut – alles gut!
Moments – die Dinnershow
28. November 2025 bis 18. Januar 2026
Termine siehe moments-dinnershow.de
Chapiteau der Träume an den Ostra-Studios
Zur Messe 9 A
01067 Dresden
Karten je nach Kategorie und Wochentag ab 85,50 € (inklusive Show, Menü und Tanz nach der Show).
[Zu Gast am 29. November 2025 – auf Einladung mit Pressekarte]
.







Hinterlasse jetzt einen Kommentar