Abtauchen ins Idyll

Ein Besuch auf Sissis Spuren

Ein Schloss am See, Berge mit saftig-grünen Wiesen im Hintergrund: Das ist ein Setting wie für einen Film! Zu spät – gibt‘s schon: Wer die 1957 und 1958 gedrehten Sissi-Filme einmal nicht unter dem Aspekt betrachtet, sich von Romy Schneider oder Karl-Heinz Böhm verzaubern zu lassen, kann Schloss Fuschl erkennen! Und wer dann Nachholbedarf hat: Sie können in der gleichen Suite wohnen wie weiland Romy Schneider – doch da empfiehlt sich rechtzeitiges Reservieren, denn auf die Idee kommen auch andere!

Sissi hin, Romy her: Auch ohne das Damen-Doppel lockt das Schloss und seine Lage den einen oder anderen Ausruf des Entzückens hervor. Wenn man die Autobahn bei Salzburg und nach wenigen Kilometern die Hauptstraße verlässt, um zum See zu fahren, taucht man binnen weniger Meter ins Idyll ab. Ein kleiner Weg bringt einen zum Schloss, das seit etwa 1450 am Westzipfel des Sees in Mitten eines 34 Hektar großen Parks liegt.

Als Jagdschloss und Sommerresidenz der Salzburger Bischöfe gebaut, erlebte das Schloss eine wechselhafte Geschichte. Ein Hotel wurde es erstmals Anfang der 50er Jahre des vergangenen Jahrhunderts – und wieder gab es einige Besitzer- und Betreiberwechsel. Seit Januar diesen Jahres gehört es nun zur „Luxury Collection”. Da nun ist es an der richtigen Stelle, mit der Lage, dem Ambiente, den 84 Zimmern und Suiten, der Küche und all den anderen Dingen, die das Schloss zu bieten hat. Wer, wie viele, während der Festspiele in Salzburg oder „nur mal so” zum Wochenende kommt, bereut sehr schnell die fehlende Zeit – aber man kann ja wiederkommen, um Vermisstes nachzuholen.

Was jeder hat, der kommt: Einen schier unglaublich sauberen See direkt vor der Haustür. Das Wasser hat Trinkqualität, was vor allem die zahlreichen darin lebenden Fische zu schätzen wissen. Indirekt profitieren dann auch wieder die Gäste, denn (wo gibt‘s denn so was?) zum Hotel gehört eine Fischerei mit Fischzucht. Saiblinge, Lachsforellen, Forellen. Renke, Hecht, Aal und andere schmackhafte Fische werden fangfrisch oder, nicht minder köstlich, frisch geräuchert ab Hof verkauft. Hotelgäste gehören erfahrungsgemäß nicht zu den Direkteinkäufern, aber da ist ja noch das Schlossrestaurant.

Dort hat Anfang des Jahres Gerhard Brugger die weiße Brigade übernommen. Der neue Küchenchef, ein gebürtiger Salzburger, ist Anfang 30 und hat, wie es sich für einen guten Koch gehört, ausgiebige Lehr- und Wanderjahre hinter sich. So war er im „Tristán” auf Mallorca als Chef poissonier tätig – Feinschmeckern gilt es als das beste Restaurant der Insel. Sterne, Hauben, Mützen, Löffel und vergleichbare Kennzeichen gehobener Küche kennzeichnen die Restaurants, in denen Brugger danach in unterschiedlichsten Positionen tätig war: Winklers Residenz gehört dazu wie das Hotel Vila Joya (Albufeira / Portugal) oder das Restaurant Buerehiesel (Straßburg). Nun also Schloss Fuschl, wo er Frisches aus dem See und aus den Wäldern der Umgebung gekonnt phantasievoll und mit viel Eigengeschmack kreiert. Unterstützt wird er von einem Service, der dem Gast mit Geduld und Liebe wie Fachwissen heimische Weine empfiehlt.

Mittlerweile gibt es, um genau diesen Gedanken zu fördern, auch einen Winzerstammtisch. Herbert Laubichler-Pichler, seit April 1998 Generaldirektor des Hotels, ist begeistert von der Idee und der Fuschlseeküche seines Küchenchefs: „Wir möchten mit dem Winzerstammtisch einen Gästekreis ansprechen, der großen Wert darauf legt, heimische Produkte wie Fisch oder Wild mit korrespondierenden Weinen aus Österreichs besten Kellereien in gediegenem Ambiente zu genießen!” sagt er. Trotz so viel gutem Essen und Trinken braucht keiner Angst zu haben, dass die Figur nachhaltig beeinflusst werden könnte: Es gibt rund ums Schloss und auch im Haus selber genug Möglichkeiten, für den Ausgleich zu sorgen. Bei gutem Wetter im Sommer kann man im See schwimmen, ein 9-Loch-Golfplatz mit atemberaubenden Blicken direkt beim Hotel und ein gut ausgebautes Wegenetz rund um den See für Jogger, Wanderer und Radfahrer sind Varianten, sich an der frischen Luft zu betätigen.

Und was ist, wenn der berühmt-berüchtigte Schnürlregen derlei Aktivitäten verleidet? Dann gibt es im historischen Schlosskeller Hallenbad und Sauna! Das Schwimmbecken ist aus Marmor, umrahmt von Säulen und hat mit dem Kreuzgewölbe ein ganz eigens Flair.

Gleich nebenan: Die La Via Schönheitsfarm mit Whirlpool, Solarium, vier Behandlungsräumen, zwei Massageräumen und einem mit den neuesten Geräten ausgestatteten Fitnessraum. Und im „Institut für ganzheitliche Therapie” von Brigitte Kneißl können Aroma-Therapie-Massagen, Shiatsu-Behandlungen und traditionelle Chinesische Medizin gebucht werden.

Ulrich van Stipriaan

Veröffentlicht in: Connection 3/2001
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