La Palma war im Jahr 2021 Schauplatz eines mehrwöchigen Vulkanausbruchs in der Nähe der Cabeza de Vaca in der Cumbre Vieja. Das war der achte Vulkanausbruch seit dem Beginn der Aufzeichnungen 1492 – und zwischen diesen Ausbrüchen lagen 31 bis 237 Jahre, immer schön unregelmäßig. So wusste man zwar vor dem September 2021, dass es irgendwann irgendwo rumsen würde, aber weder genau wo noch wann. Obendrein hielten sich (vor 2021) die Schäden auch immer irgendwie in Grenzen: weitgehend unbesiedeltes Land änderte sich, Punkt.
Das war jetzt anders. Erstens dauerten die Aktivitäten des jüngsten Vulkanausbruchs mit 85 Tagen länger denn je zuvor – der Ausbruch des Vulkans Tehuya im Jahre 1585 war bis dato mit 84 Tagen Rekordhalter, das Vorgängerausbruch bei Teneguía (unterhalb von Fuencaliente) währte vom 21.10.–18.11. 1971. Lava trat aus immer wieder neuen Spalten aus und floss nach Westen über die dicht besiedelte Aridane-Ebene, teilweise über die Steilküste bis ins Meer hinab. Die mehr als 1.000 Grad heiße Lava zerstörte fast 2.900 Wohnhäuser und andere Bauten, knapp 1.200 Hektar Land wurden von einer meterdicken Lavaschicht bedeckt (und weit mehr von Asche, die Grünzeugs unter sich begrub und vieles davon sterben ließ). Weil das mit Hektar ja immer so schwer ist: beim beliebten Fußballvergleich entspricht das fast 1.700 Fußballfeldern. Oder, für die Vinophilen, ungefähr soviel wie die Weinbaugebiete Sachsen und Saale-Unstrut zusammen haben. Die materiellen Schäden sind immens, Schätzungen sprechen von mehr als 900 Millionen Euro. Neues Land vor der Küste gibt’s aber auch, die Lava schuf zwei neue Landzungen mit einer Größe von zusammen rund 50 Hektar.
Wir waren 2016 da, natürlich nichts von all dem ahnend – und haben uns Vulkane angesehen, die vor mehr oder minder langer Zeit aktiv waren. Die Wanderungen dorthin waren, was vulkanische Aktivität anbelangt, völlig emotionslos: Krater und Lavaströme entlang der Vulkanroute auf der Cumbre Vieja und dem großen Krater der Caldera de Taburiente gehören zum guten Ton der Insel, die ja ganz eigentlich sowieso komplett vulkanischen Ursprungs ist (so wie es alle Kanarischen Inseln sind). Aber das ist ja lang her, „der vor etwa 2–4 Millionen Jahren aus 4000 m Tiefe des Kanarischen Beckens aufsteigende Schildvulkan erreichte vor 1,7 Millionen Jahren die Meeresoberfläche und ließ die Insel La Palma entstehen“, entnehme ich der Wikipedia.
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Auf der Karte sind schon die besuchten Plätze eingezeichnet – in der Liste funktionieren die Links erst peu á peu, wenn die Beiträge veröffentlicht sind.