Immer nur ein wänziges Schlöckchen…

Einstimmung auf die BW Classics am 4. und 5. Mai bei Gräfe's Wein & fein

Stefan Maas | Matthias Gräfe | Heidi Schwarz-Schindler

Ein Bundesland, zwei Weinbaugebiete: Baden (das südlichste und mit rund 15.727 Hektar Rebfläche das drittgrößte Weinanbaugebiet und Württemberg mit 11.404 Hektar – bundesweit das viertgrößte Anbaugebiet. Am 4. und 5. Mai kommen – schon zum elften Mal im Rahmen der Weinmesse BW Classics – etwa 40 Winzer und Weinerzeuger aus Baden und Württemberg ins Internationale Congress Center nach Dresden. Sie bringen fast 600 Weine, Winzersekte und Edelbrände mit und laden zum Probieren, Vergleichen und Fachsimpeln ein. Und weil Dresden ja mitten im Weinanbaugebiet Sachsen (mit 509 ha deutlich kleiner…) liegt, sind auch drei Winzer aus Sachsen mit dabei: Weinbau Frédéric Fourré, das Weingut Jan Ulrich und das Weingut Lehmann.

Wie Weine aus Baden und Württemberg schmecken (außer natürlich: gut 😉 ), durften Journalistinnen und Journalisten bei einer Pressekonferenz bei Gräfe’s Wein & fein in Radebeul schon mal probieren. Heidi Schwarz-Schindler vom VDP-Weingut Lämmlin-Schindler war dazu eigens aus Mauchen (weit unten Südwesten der Republik im Markgräfler Land) angereist, und Stefan Maas kam im Auftrag der Lembergerland Kellerei Roßwag – die liegt an der Enz etwa 30 km nordwestlich von Stuttgart und 3 km westlich von Vaihingen an der Enz. Kann man die Weine vergleichen – die von einem familiengeführten Bio-Weingut von 20 ha Größe im sonnenverwöhnten Baden einerseits und die von einer Genossenschaft mit 220 aktiven Weingärtnern, die 167 ha Rebfläche bewirtschaften (davon 40 ha in terrassierter Steillage!)?

BWC-PK

Na klar kann man das: Zum Essen gab’s je einen Wein aus Baden und den anderen aus Württemberg, und sie passten jeweils gleich gut – auch wenn (bis auf einen Gang) die Weine sehr unterschiedlich waren. Da traf zum Apero mit Brot von Elias Boulanger und kleinen Quiches mit Frischkäse, Paprika, Blattspinat & geräuchertem Lachs ein Extra Brut Rosé auf einen alkoholfreien ROSS Sparkling unplugged. Zu Antipasti mit mariniertem Gemüse, luftgetrocknetem Meissner Schinken, Salami und regionalen Käse gab es aus Mauchen einen Chasselas „Réserve“ und aus Roßwag einen PiWi: Souvignier Gris. Zu Hummus von weißen Bohnen mit Kichererbsen und Wurzelgemüse trafen zwei Grauburgunder aufeinander, zum Coq au vin mit Kartoffel-Erbsenstampf ein ausgezeichneter () Spätburgunder „Alte Reben“ auf einen Chardonnay „Meisterwerk“ – und auch beim Dessert (Mousse von der dunklen Schokolade) zeigten eine Cabernet Blanc Spätlese und ein Lemberger „Meisterwerk“, dass man durchaus neue Schubladen aufziehen kann.

Am Ende waren sich die Winzerin und der für Gastronomie und Fachhandel zuständige Vertriebler einig: der Genuss muss stimmen – und an diesem Abend passte alles. Und als am Ende des Abends Frédéric Fourré vorbeikam, weil er seinem Freund Matthias Gräfe einen Wein zeigen wollte, musste er gleich mit ran: Morio Muskat für alle! Und danach ein PetNat von der Enz. Es gab natürlich immer nur ein wänziges Schlöckchen, versteht sich…

Immer nur ein wänziges Schlöckchen

Und wo sich die beiden auch einig waren: Weine aus Deutschland können mehr als ihnen manche Menschen zutrauen, dafür sorgen auch die Rebsortenvielfalt und die unterschiedlichsten Ausbauweisen der Weine. Um so mehr wundert sich Horst Reuschle vom Weininstitut Württemberg als Organisator der Messe: „Nur 44 Prozent der in Deutschland gekauften Weine werden auch hier angebaut. Wir möchten mit der Baden-Württemberg Classics eine Lanze brechen für Weine aus Deutschland und laden dazu ein, die tollen Qualitäten zu verkosten und mehr zu erfahren über das Naturprodukt Wein.“

Bei der Messe am 4. und 5. Mai kann man jeweils von 11 bis 18 Uhr mit den Winzerinnen und Winzern ins Gespräch kommen und die Weine probieren. Da gibt’s viele Möglichkeiten – wir drehen im kleinen Freundeskreis ja immer mehrere Themenrunden: erst Sekte (die meisten Winzer haben einen dabei – da gibt es viel zu entdecken!), dann weiße Burgunder, dann Rieslinge, dann Rotweine – Spätburgunder aus Baden vs. Lemberger aus Württemberg: das kann sehr spannend sein. Aber auch Tipps für Sommerweine (hat da jemand Rosé gesagt?) oder den passenden Wein zum Grillabend kann man so in Ruhe aussuchen. Und falls ein Rotwein dabei sein sollte, gerne den Tipp von Heidi Schwarz-Schindler beherzigen: „Auch Rotwein kann gerne vor dem Servieren in den Kühlschrank gestellt werden – warm wird er von alleine sehr schnell im Glas!“

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Tickets für die Weinmesse gibt es für 20 Euro im Vorverkauf bei Eventim sowie an der Tageskasse. Die Verkostung der Weine ist inklusive. Wer mit Bus oder Bahn kommt und seinen Fahrausweis vorlegt, zahlt nur 10 Euro.

11. Weinmesse “Baden-Württemberg Classics”
4. und 5. Mai 2024 jeweils 11 bis 18 Uhr
Internationales Congress Center Dresden, Devrientstr. 10/12, 01067 Dresden
(S-Bahn 1 Haltepunkt Mitte / Straßenbahnlinie 6 und 11)
Infos: bwclassics.de

 

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