Kalender 2023 Titelblatt

Der Jahreskalender 2023 ist das Ergebnis eines Projekts im Jahr 2022: Jeden Tag wollte ich da ein Bild des jeweiligen Tages auf Instagram hochladen. Eins und nur eins, das irgendwie typisch für den Tag sein sollte. Wobei typisch natürlich relativ ist: man kann ja – beispielsweise – bei einem Besuch im Tulpenparadies Keukenhof auch einen absichtlich am Rande stehenden vor sich hin rostenden PKW als Motiv nehmen.

Die Fotos sind die visuelle Geschichte (m)eines Jahres. Hinter jedem Bild, und sei es noch so banal, steckt eine längere Geschichte. Die eine oder andere kann man hier im Blog nachlesen, wieder andere muss ja keins wissen. Am Ende des Jahres merkt man aber bei der Durchsicht, wie schnell die Dinge unscharf werden. Am Anfang des Jahres galt in Sachsen noch eine Verordnung, wonach die Gastro um 20 Uhr schließen musste. Da war’s nicht viel mit Ausgehen, weswegen es viele Aufnahmen @home oder in fußläufiger Umgebung gibt. Und auch danach, als schon wieder mehr erlaubt war, bestimmte Corona immer noch das Leben – verhaltene Treffen ja, ausgelassene Parties eher nein. Und als man gerade hoffen konnte, überfiel Putins Armee die Ukraine. Irgendwas ist ja immer. Dass wir just an diesem Tag am Sühnekreuz in Gorknitz vorbei radelten: Zufall.

Einige Orte sind präsenter als andere. Außer Altmockritz mit den Sonderlocations @home und Trattoria Vecchia Palude tauchen Gräfe’s Wein&fein (als Podcast- und Genussheimat), das Raskolnikoff, die Weinzentrale und die WeinKulturBar keineswegs selten auf. Schön, so viele Wohnzimmer zu haben! Ansonsten erlaubt so ein Fototagebuch auf Einblicke ins Private: Corona von…bis, Besuch auf La Gomera von…bis, Amsterdam von…bis, Österreich von…bis, Iphofen von…bis, Weinreisen mit Winzerbesuchen an der Nahe, der Saar, der Mosel und im Ländle sowie natürlich Winzerbesuche an der Elbe, irgendwas mit Zahnarzt und was mit gebrochenem Arm. Am 4. August dann ein Ausreißerbild und nicht eins vom Tage – da wäre mein Vater 100 Jahre alt geworden, so dass ein Bild des Norder Tiefs (wo er aufwuchs) die Erinnerung wachhielt.

Ansonsten gibt es kaum Ausnahmen von der Regel des wirklich tagesaktuellen Bildes – bis hin zum November. Denn der Dezember zeigt Fotos aus den Vorjahren, aus gutem Grund: am 1. Dezember begann der Druckprozess für die Miniauflage („Diesen Kalender kann man nicht kaufen. Man bekommt ihn geschenkt“, wie üblich). 

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