Los Llanos de Aridane gilt vielen als die heimliche Inselhauptstadt (die offizielle Hauptstadt von La Palma ist natürlich Santa Cruz de La Palma). Ob mit oder ohne diesen Titel: ein Besuch lohnt, denn bei einem Spaziergang durch die Straßen und Gassen der Stadt mit ihren bunten Hausfassaden (und vielen Restaurants!) kann man viel sehen und wunderbar entspannen. Allerdings (wie schon Roy Black sang): Du bist nicht allein. Das merkt man schon bei der Parkplatzsuche 😉 – aber da ja jeder Gang schlank macht und man auch außerhalb der touristisch ausgetretenen Pfade Atmosphäre einsaugen kann, passt’s schon…
Bei einem Spaziergang (der Wahrheit die Ehre: wir waren zweimal da, falls jemand bei den Bildern auf Zeitstempelsuche geht…) kann man gleichzeitig mindestens drei Touren gehen: Tour eins mit Gassenbummel und Fassadenfotografie schließt die touristischen „musst du haben“-Dinge mit ein. Tour zwei ist eine Unterabteilung namens „alte Türen und Fensterläden“ und natürlich nur für diejenigen, die so was mögen. Andere könnten ja derweil Blumen und Katzen fotografieren. Tour drei gehört zum Kulturprogramm und lichtet Kunscht ab – und zwar in den Straßen von Los Llanos. StreetArt, aber eher so auf die altmodische Art und bis auf Ausnahmen nicht so arg contemporary. Bei einer vierten (von drei…) Tour könnte man auch einen Restaurantführer erstellen, das Angebot ist üppig. Wir waren einmal eher untypisch für uns italienisch essen (Pizza!) und einmal Eis naschen…
Contemporary Art
Wenn man’s nicht weiß, ist die Überraschung groß: immer wieder gibt es große Kunst an den Wänden. Exakt bis zu 140 Quadratmeter große, entstanden im Rahmen einer Aktion der CEMFAC (La Ciudad en el Museo. Foro de Arte Contemporáneo – The City in the Museum. Contemporary Art Forum). Die ständige Freiluftausstellung an den Fassaden der Gebäude von Los Llanos de Aridane gibt es seit 1999. Geplant waren 25 Wandmalereien, derzeit kann man allerdings schon 28 Kreationen finden. Es gibt einen Flyer in der Touristen-Info (aber den hatten wir nicht, und online habe ich auch keinen Überblick mit Bildtiteln und Namen der Künstler gefunden). Am Boden sind Tafeln mit Infos eingelassen – auch die hatte ich vor Ort nicht bemerkt, weil ja da auch Leute drüber laufen (und wenn man’s nicht weiß, sucht man ja auch nicht). Schön anzuschauen war’s dennoch!
Fenster und Türen
Keine Ausstellung, aber die vielen alten Holztüren und -fensterläden fügen sich dennoch zu einem spannenden Gesamtbild. Auf dem kleinen Spaziergang waren die hier gezeigten Bilder wirklich nur Beifang, denn wir haben weder gezielt gesucht und sind schon gar nicht in die reinen Wohnviertel gegangen, die derlei Motive sicher in noch größerer Menge bringen.
Fassaden
Natürlich gibt es auch moderne Wohnblocks und Geschäftsgebäude. Aber auch im Innenstadtbereich finden sich noch kleine und kleinste Wohnhäuser. Hübsche Fassadenfarben, fanden wir!
Tourismus
Natürlich sollte man als Tourist die üblichen Verdächtigen ansteuern. Dazu gehören neben der Kirche Nuestra Señora de Los Remedios mit der davor liegenden Plaza de España auch das Museum für sakrale Kunst, das einen wunderbaren Innenhof hat.
Sehenswert sind auch die Markthalle oder der Wochenmarkt auf dem Mittelstreifen der Av. Dr. Fleming (beide nicht im Bild, aber im Archiv 😉 ).
Restaurants
Geco Libero ist, konnte man an der Hauswand gemalt lesen, „100% original“. Und war uns spontan einen Besuch wert, obwohl wir ja sonst im Urlaub eher die dort heimische Küche in allen Varianten probieren. Aber: es roch so gut nach Pizza! Und siehe da: es schmeckte wie es roch: primstens. Der verträgliche Preis für zwei Pizzen, einen halben Liter Wein und eine Flasche Wasser: 24,61 € (ohne die 7% Mehrwersteuer war’s ein runder Betrag…). Gleich um die Ecke gibt’s das Café Frida, berühmt wegen des hausgemachten Eises und der Torten. Der Name (und das Interieur sowie ausgelegte Bücher) erinnern an die mexikanische Malerin Frida Kahlo. Und das Eis ist allen Ruhm wert!
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