Die Bilder für diesen Beitrag waren auf der Plattform Ipernity gehostet und wurden dort gelöscht.
Wir sind dabei, die Fotos neu einzubinden, aber das kann etwas dauern – sorry.
Wir hätten gewarnt sein können: Der Monte Calamita heißt ja so, weil er ein Berg des Übels ist. Ursprünglich natürlich, weil er so viel Eisenerz enthält, dass ein normaler Kompass schon mal irritiert sein kann. Unser roter Wanderführer ließ gar „jede Kompassnadel verrückt spielen“, was wir aber nicht bestätigen konnten, da nicht mit Nadel, sondern mit GPS unterwegs waren. Und die Satelliten da oben ließen sich vom Magnetit nicht beeindrucken.
Aber auch alle anderen Verheißungen der Literatur waren heiße Luft: das versprochene „Blau-Grün der Küsten“ wollte sich im Dunst lichter Wolken nicht einstellen, und das „nackte Rot der aufgelassenen Bergwerksstufen“ stellt sich wohl auch nur in der Abendsonne ein – uns erschienen die Berge reichlich angezogen. Wobei die Autoren natürlich nichts fürs Wetter können. Aber gerade beim sich nicht einstellen wollenden nackten Rot, das es uns vorab so angetan hatte, weil wir uns partout nicht vorstellen konnten, wie das wohl aussehen mag, war die Enttäuschung groß. Die Flüche von Frau Curly zu notieren könnte privatrechtliche Forderungen der Beschimpften nach sich ziehen, obwohl ich sie alle berechtigt fand und mir auch ins Repertoire (be-)merkenswerter Schimpftiraden aufgenommen habe. Aber wir sahen Weinbauern bei der Ernte, das ist doch auch was: Nicht so spektakulär, aber ganz in unserem Sinne (wenn man beim Laufen schon an den Abend denkt).
Dass diese Wanderung unterm Strich dennoch ganz angenehm wurde, hatte mehrere Gründe: Sie war überhaupt nicht anstrengend und führte in Gebiete, die extrem ruhig waren. Wenn man mal von einer Mopedgang absieht, die uns mehrfach begegnete, weil sie nicht so recht wusste, wo es lang ging. Obendrein bescherte diese Wanderung Aussichten, die ihresgleichen suchen. Dafür nimmt man dann auch in Kauf, dass ganz zum Schluss die Tour am Rande der asphaltierten Straße entlang geht… So konnte man sich im Prinzip einen Überblick über die gesamte Insel verschaffen: Erst ein Blick von Portoferraio im Hintergrund bis Porto Azzuro direkt unter uns, später das ganz große Panorama von Porto Azzuro (nun schon etwas weiter weg) über Portoferraio bis hin zur Südküste und dem Monte Capanne als höchstem Berg der Insel. Beeindruckend und schön!
[Lage mit GPS-Wanderweg]
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