Was für ein wundervoller Krater! Wie aus dem Bilderbuch, wie gemalt. Passenderweise heißt die Insel auch noch richtig: Vulcano! „Vom Namen der Insel ist das heutige Wort für Vulkan abgeleitet. In der römischen Mythologie galt die Insel als Schmiede des Vulcanus, des römischen Gottes des Feuers“, weiß die Wikipedia. Was sie nicht wirklich weiß, ist: Da oben auf dem Vulkan stinkt’s viehisch. Schwefel entweicht den Fumarolen – genau genommen: Schwefelwasserstoff. Man sollte seine Nase nicht in so ein Loch hineinhalten – neben dem Geruch nach faulen Eiern (hat übrigens schon mal jemand fleißige Eier gesehen bzw. gerochen?) notieren die Chemiker nämlich auch, dass diese Gase giftig sind. Aber selbst bei gehörigem Abstand kann’s einen erwischen: wenn der Wind plötzlich dreht, steht man nicht mehr hinter der Stinkewolke, sondern mittendrin. Luft anhalten und schnell rausrennen (nur: wo ist draußen?) ist die einzige Lösung – ein ordentliches Wanderbier nach derlei Erlebnissen reinigt die Kehle.
Der Weg hoch zum Vulkankrater kostete bei unserem letzten Besuch (2011) drei Euro, 2007 war’s kostenlos. Wir verfuhren nach der Devise „nicht ärgern, nur wundern“ und bereuten es dennoch nicht, zumal der Krater in der Regel (d.h.: wenn’s nicht allzu arg dampft) komplett umrundet werden kann. Der Weg selbst ist sehr schattenarm – das junge Paar, das in Badekleidung hochging, bildet allerdings dennoch die Ausnahme. Auch nicht empfohlen: Durch die Wolken des Kraters oder gar hinunter in den Krater zu gehen. Heildämpfe gehen anders.
Unten am Meer gibt’s (gleich neben dem Hafen) das Tote Feld: Zwischen dem Vulkan Fossa und der vorgelagerten Insel Vulcanello suchen manche Menschen den Grundwasserschlammpool auf. Schön warm ist er, matschig sowieso – und natürlich soll das Baden im Tümpel gut sein gegen Hautkrankheiten, Rheumatismus und Arthritis. Mag ja sein, aber erstens stinkt’s da auch gewaltig, zweitens tritt auch hier der giftige Schwefelwasserstoff aus und drittens – ja, drittens ist so schön in der Wikipedia formuliert, dass ich mit großem Vergnügen zitiere: „Im Fangotümpel findet fast kein „Wasseraustausch“ statt, so dass sich organische Stoffe anthropogener Herkunft in ihm sammeln (Urin, Hautschuppen, Haare usw.)“. Guten Appetit!
Aprilblatt des Kalenders 2014.
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