Wie passend, wenn ziemlich genau mitten in der Bummel-Wanderung ein Restaurant liegt! Und dann auch noch eins, das gerühmt wird für seine Fischküche und die hervorragende Aussicht von der Terrasse. Selbstverständlich kann es auch direkt mit dem Auto angefahren werden. Das Restaurant Sítio do Forno ist daher aus gutem Grund bei Einheimischen wie bei Touristen gleichermaßen beliebt.
Wir schlugen an einem Dienstag gegen 14 Uhr auf – und es war voll auf der Terrasse, aber es gab noch einen freien Tisch. Der sollte schöne Dinge zu sehen bekommen: Garnelen zur Vorspeise – eine reicht für zwei, denn knausrig geben sie sich nicht an der Algarve. Die knackig frischen Camarãos waren ein hübscher Einstieg. Wir hatten uns einen Vinho Verde da Casa bestellt und waren überrascht, den in der Flasche zu bekommen: ein einfacher 2016 Varandas de Monção, Sub-Região de Monção e Melgaço, gekeltert aus den Sorten Alvarinho und Trajadura. Der tat aber genau das, was er sollte: schmecken. Klare und helle Zitrusfarbe, eleganter und fruchtiger Geschmack. Und das für 8,50 €/Flasche im Restaurant direkt am Meer. Da könnte man sich dran gewöhnen.
Sardinhas Assada/Gegrillte Sardinen (14 €) und gegrillte Dorade (45 €/Kilo, wir hatten 410 g=18,45 €) gab’s zum Hauptgang, beide mit Salzkartoffeln und Salat, die Dorade zusätzlich noch mit Gemüse (darunter auch Rosenkohl!). Gegrillte Sardinen sind ja ein Muss in Portugal, sind sie doch eins der 7 Wunder der Gastronomie des Landes (Platz eins in der Kategorie Fisch). Die sechs Sardinen waren würdige Vertreter des Gastro-Wunders. Allein, wie sie geschichtet auf dem Teller lagen, gefiel mir. Nicht nur lieblos hingeklatscht, sondern sorgsam arrangiert – denn: das Auge isst mit! Und siehe da, der Mund als Hauptbeteiligter der Nahrungsaufnahme bestätigte den ersten Eindruck. Perfekt gegrillt, toller Geschmack!
Nicht anders bei der Dorade! Dunkel, aber nicht verbrannt, kross außen und sehr saftig innen. Der Mensch am Grill weiß, was er tut (aber sehr wahrscheinlich war das ja auch nicht seine erste gegrille Dorade…). Neben Salzkartoffeln gab’s Gemüse zur Dorade – und das Gemüse dazu passte zum Herbst an der Algarve: mit Möhren, Bohnen und Rosenkohl! Alles nicht pappweich gekocht und somit zwar ungewohnt – aber warum nicht?
Dessert geht immer – und wenn die Auswahl groß ist und gut klingt, sogar eins für jeden. Hinter der Spezialität des Hauses (so steht’s auf der Karte) verbirgt sich ein hüftgoldiges Bananen-Toffee-Dessert (3,50 €), das englischen Ursprungs ist (und dort Banoffee Pie heißt. Wem Bananen, Sahne und Toffee auf Butterkeksbasis nicht schmecken, kann sich ja für die Torta Amêndoa/Mandelrolle (3,50 €) entscheiden, bekommt nicht weniger Kalorien mit auf den Heimweg – aber ganz andere Geschmäcker.
Wir waren zufrieden – auch mit den Preisen, wobei Cafe (1,00 €) und Wasser 1,5 l (2,00 €) eine besondere Erwähnung verdienen. Grundnahrungsmittel sind doch nichts, woran man sich bereichern sollte!
Sítio do Forno
Praia do Amado
8670 Carrapateira
Portugal
Tel. +351 282 973 914
[Besucht am 17.10.2017 | Unsere Restaurantbesuche an der Algarve]PS: Dies ist ein Text zum Februar-Blatt des Kalenders 2021. Eine Übersicht über alle Kalenderblätter, die Möglichkeit eines PDF-Downloads und eine Karte mit allen Orten gibt’s hier!
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