Das Restaurant liegt unspektakulär an der Straße von Radebeul nach Meißen, ein Haus von vielen. Einerseits. Andererseits: Nicht viele Häuse sehen so stimmig aus, was die farbliche Gestaltung anbelangt. Charlotte K. ist das (noch relativ neue) Restaurant in Radebeul, in dem man alte Bekannte wieder trifft: Ines Kuka, die Köchin und Inhaberin, ist zusammen mit Matthias Gräfe – dem Wein-Kenner und Geschichtenerzähler – von der Hoflössnitz hierhin gezogen, und ich denke: sie haben sich verbessert. Das alte Fachwerkhaus ist toll saniert und geschmackvoll eingerichtet, hinterm Haus sitzt man bei gutem Wetter im Garten, ein Dufthauch der Trompetenbäume umweht uns…
Ines Kuka kocht wie gehabt: Einfache Gerichte, die ohne viel Tamtam serviert werden – aber dafür sehr geschmacksintensiv sind. Zum Beispiel die Gazpacho: Auch wenn sie nicht tomatenrot aussah, schmeckte sie sehr aromatisch – und dass es dazu Salami gab, sah zwar befremdlich aus – aber es passte! Die Dorade auf Fenchel war kross und (nun meckern wir auf hohem Niveau!) leider ein wenig grätig – da könnte man vorher mehr zupfen!
Als Highlight entpuppten sich Sülze mit Bratkartoffeln – das steht so auf tausenden von Karten und enttäuscht 999 Mal. Bei Charlotte K. aber war das ein Gedicht: Die Sülze ganz kleinteilig und würzig, mit angenehmem Gallert. Die dazu gereichte Remoulade sehr pikant – und die Kartoffeln außen kross und innen weich, zudem gut gekräutert. So sollte es sein!
Die Crème Brûlée erwies sich als passender Abschluss – wenn das nicht so unvorteilhaft für die Figur wäre, hätten wir am liebsten noch einen Nachschlag bestellt.
Ein Wort noch zu den Weinen: Angeboten werden Radebeuler Weine in netter Vielfalt! Es lohnt sich, den Empfehlungen des Personals zu folgen – die scheinen sich da auszukennen 😉
Charlotte K.
Coswiger Straße 23
01445 Radebeul
Update: Restaurant geschlossen
Tel.: 0351 / 833 6876
www.charlotte-radebeul.de
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