Die Bilder für diesen Beitrag waren auf der Plattform Ipernity gehostet und wurden dort gelöscht.
Wir sind dabei, die Fotos neu einzubinden, aber das kann etwas dauern – sorry.
Strandtag in Vieste – eigentlich eine eher ruhige Angelegenheit. Der Strand ist lang, die Zahl der Touristen und Einheimischen hält sich in Grenzen. So ein Ausruhtag ohne besondere Ereignisse muss auch mal sein! Linker Hand sieht man den Felssporn, auf dem das alte Vieste erbaut ist. So ganz beruhigt können die Anwohner der Häuser an der Felskante nicht schlafen, denn das Meer knabbert immer noch am Felsen. Sagen wir so: Es ist extrem unsicher dort – aber schön!
Das Wasser ist klar und blau, der Strand hat reichlich vom gelben Sand: ohne die Sommertouristen ist das richtig schön – und nicht mal gefährlich. Sylke nimmt ein Bad, ich sehe einem Angestellten zu, wie er Landesflaggen hisst. Er macht das nicht ohne Grund: Heute ist für Vieste nämlich ein großer Tag, der Giro d’Italia kommt auf seiner 6. Etappe von Potenza nach Peschici hier durch. Es ist die längste Tour des Giro, und sie wurde (nach Protesten der Fahrer) schon um 33 Kilometer verkürzt. Geblieben sind aber immer noch 232 Kilometer – nicht schlecht, Herr Specht!
Die Stadt hat ein Halteverbot ausgesprochen und ist ab Mittag für den Verkehr komplett gesperrt. Es regt sich aber keiner drüber auf – man ist wohl eher ein wenig stolz, dass das sportliche Großereignis Vieste berührt. Viele gaaaanz wichtige Menschen laufen herum, darunter gehetzt wirkende Hilfspolizisten, die Absperrflatterbänder entlang Einfahrten und Einmündungen von Nebenstraßen spannten – Straße frei für die Radler.
Doch bevor die kommen, inspizierten erst einmal fette Polizisten auf gemütlichen Motorrädern mit Blaulicht den Weg. Wir hatten es uns, angesteckt von der Betriebsamkeit, im Garten des Restaurants oberhalb des Strandplatzes bei einem Glas Wein gemütlich gemacht. Nebenan äugte ein Paar aus Bayern immer mal wieder auf die Straße. Nichts passierte.
Doch dann plötzlich: „Sie kommen! Sie kommen!“ Mit „Sie“ waren aber keineswegs die Radfahrer gemeint, sondern die viel wichtigeren Sponsoren in ihren schnellen Autos, die sich – wozu ist schließlich jeglicher anderer Verkehr gesperrt? – im Autobahntempo auf die Stadt zu bewegten. Jede Menge Promotionswagen bieten irgendwas für drei und noch etwas mehr für zehn Euro an – ich habe nicht verstanden was, aber sie rauschten alle vorbei und waren ganz bestimmt wichtig.
Dann erst einmal wieder nichts. Zeit für ein Gespräch mit den Bayern. Sie wohnen – aus unserer Sicht – hinter Vieste im Wohnwagen auf einem der zahlreichen Campingplatz und sind – sehr stilsicher an so einem Tag! – mit dem Rad zum Strand gekommen. Außerdem trinken sie auch gerne Wein und haben einen Geheimtipp, nämlich einen Hersteller mit gutem und günstigen Wein (genau: das ist der in der vorigen Folge beschriebene – ich habe mal die Chronologie ein wenig geändert, so kommt’s raus).
„Sie kommen! Sie kommen!“ Dieses Mal sind sie es wirklich. Man erkennt die Spitzengruppe des Giro am Hubschrauber dicht über der Straße, aus dem heraus gefilmt wird. Oben geht es also hubschrabschrabschrabschrab und unten macht es
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSssssssttttttttttttttttttttttt. Und dann sind sie vorbei.
Wieder nichts, dann wieder wichtige schnelle Autos, Blaulicht, nichts und dann das Hauptfeld. Und das war’s. Die neuen Bekannten schwingen sich aufs rad und machen gemächlich los gen Feriendomizil. Ohne Blaulicht vorweg und ohne ssssttt. Aber mit der Gewissheit, dass zu Hause ein nettes Glas Rotwein wartet.
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