Die mit dem Apostroph tanzt

Vorzüglich speisen im Restaurant von Evi

Evi's Restaurant

Öfter mal was Neues: Wir haben den Apostroph versenkt und ihn zum Komma gemacht! Aber was sind denn Äußerlichkeiten? Zu vernachlässigen, genau! Also gehen wir trotz des Schildes mit der geschwungenen Schreibschrift und dem falschen Apostroph, der zum komplett sinnlosen Komma wurde, doch einfach rein in „Evi,s Restaurant“. Es liegt etwas abseits von der Altkötzschenbrodaer Touri-Meile – aber die paar Meter vom Anger lohnen sich!

Innen drin ist es erfreulicherweise nicht so schnörkelig, sondern schon fast ein wenig streng – aber das mag ich ja. Außerdem stehen Kerzen und Blumen auf den Tischen, die nett eingedeckt sind. Bis zu 30 Gäste finden hier Platz – und im Sommer bei gutem Wetter kann man auch im noch kleineren Garten sitzen (von draußen kann man da durch ein gezieltes kleines Loch in der Wand reinsehen – eine lustige Idee!).

Was hat die freundliche Bedienung gebracht? Nur Leckeres! Die Hokkaido-Kürbis-Suppe mit drei Stückchen Lachs schaumig im Glas serviert – ein sehr feiner Auftakt! Das Vitello Tonnato kam einmal etwas anders serviert auf den Tisch als man das so gewohnt ist: die Sauce separat im Glas. Optisch ansprechend und auch voller Geschmack – wobei das beste Vitello für Dresden und Umgebung meiner Meinung nach seit Jahren in der Villa Marie serviert wird. Platz 2 also für Evi!

Wenn es in einem guten Haus Jacobsmuscheln gibt, muss ich zuschlagen – bei Evi war das eine mehr als gute Idee. Saftig, frisch, geschmackvoll, mit einem angenehm angemachten Salat waren die Jacobsmuscheln der kleine Höhepunkt des Abends. Von den Hauptgerichten blieb der Red Snapper in Erinnerung – weil der mit ein wenig Pech ja durchaus belangslos schmecken kann. Tat er aber nicht – was vielleicht auch an der Kombination seiner Begleitung auf dem Teller lag: Hummer-Schaum-Sauce, geschmorter Fenchel und Kräuter-Polenta.

Soll’s das schon gewesen sein? Oh nein: Dessert! Die (unvermeidliche?!) Créme Brûllée mit marinierten Quitten und Haselnuss-Eis ergaben einen Dreiklang, den man nicht so schnell vergisst. Was freilich auch für die Mousse von der Valrhona-Kuvertüre mit Pistazien-Parfait im (weißen) Schokokegel gilt – wer also allein kommt und nicht die Möglichkeit hat, vom Nachbarteller zu naschen, wird vor schwere Entscheidungen gestellt (oder nimmt, alternativ dazu, gehörig zu an diesem Abend).

Die Weinkarte ist nicht riesig, aber ausreichend – zumal es die meisten der sächsischen Weine, die hier von Schloss Proschwitz, Jan Ulrich, Martin Schwarz und anderen angeboten werden, auch im Glas gibt.

Evi’s Restaurant und Weinstube
Gradsteg 1
01445 Radebeul

Tel. 0351 / 795 11 01
http://www.evis-restaurant.de

Montag bis Samstag ab 17:30 Uhr · Sonn- und Feiertage ab 11:30 Uhr
Das Restaurant ist seit Juni 2011 geschlossen! Wir waren beim Nachfolger…

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