Frau Holle in drei Akten

Premiere der Dinnershow im Landhotel Rosenschänke, Kreischa

Frau Holle und so

Eine Dinnershow, zwei Männer, drei Frauenrollen, vier Gänge: Wir lernen zählen in der Rosenschänke und müssen mit allem rechnen. So grübelte eine Freundin nach dem Vorbericht, ob das Essen und das Theater in der Balance bleiben – sie mutmaßte (als Kulturfrau, die sie ist), dass das Theater wegen des Servierprozesses ins Hintertreffen geraten könne. Und ich sorgte mich ums Essen: Ob das beim Bankett für Viele wohl den hohen Ansprüchen des Hauses genügen würde?

Gut, dass wir nicht gewettet haben: Wir hätten beide irgendwie gewonnen – und das macht bei Wetten ja gar keinen Spaß. Fangen wir mit der Trennung von Essen und Theater an: Die hat bestens geklappt. Die ersten beiden Gänge gab’s vor der Show, die anderen beiden danach. Und zwischendurch Theater mit Jens-Uwe Carl und Volker Schmöller-Rose alias Grimms Erben. Der Saal der Rosenschänke ist in buntes Licht getaucht, vorwiegend rot mit lila und grünen Punkten. Das schafft Stimmung – und bleibt so während des Essens. Dessen Farbe nimmt die der Beleuchtung an und changiert vorwiegend rot mit lila und grünen Punkten. Die bei uns ja immer mitessende (naja: -knipsende) Kamera ist objektiv unbestechlich und lieferte Symphonien in rouge, das menschliche Auge ist gnädiger und dachte sich ein wenig grün hinzu, wo nötig.

Dinnershow – das EssenAlso ausnahmsweise mal Schwarzweiß-Bilder – das kommt dem ja auch nahe, wenn man beim Genuss die Augen schließt.Und genau diese eindeutige Bewegung kann schon mal passieren, wenn man Sebastian Probsts Gänselebermousse mit Rosengelee und Feldsalat sich auf der Zunge zergehen lässt. Serviert im Glas, so dass man sich erst einmal durch das Salatbouquet durchbeißen musste und zur Belohnung die Gänselebermousse pur genießen konnte. Die nachfolgende Selleriecremesuppe mit Portwein-Zwiebel-Marmelade war erstens wunderbar heiß (so müssen Suppen sein!) und zweitens gut aufgeschlagen. Drittens, und darauf kommt’s ja nun wirklich an, hatte sie Geschmack. Sage mir keiner, dass das selbstverständlich ist!

Grimms Erben – die ShowSo, erst mal satt. Getränke sind auch am Platz – und statt des Licht aus Vorhang auf geht’s weiße Licht an. Auftritt das Duo, das sich Grimms Erben nennt. Die beiden Herren geben sich gerne als Damen. Frau Holle lieferte die Vorlage, doch die Erben gehen sehr frei mit der Vorlage um – soll ja lustig werden. „Da hat man nun zwei Töchterlein, eine schön, fleißig und arbeitsam und die Andere eher herb, spröde und völlig arbeitsresistent!“ klagt Frau Holle – und ihre beiden Hübschen (mit Pech und Gold als Doppelrolle, Hauptsache Marie) lassen es bei TV-Shows krachen. So entwickelt sich die Geschichte, die Gäste erinnern sich an hochinteressante Samstagabende auf dem Sofa und kichern. Gefordert wird das Publikum auch, ein Quiz – bei dem spannenderweise eine Schülerin gewann, es leider aber nur eine Flasche Kräuterschnaps als Preis gab. Was alle anderen am Tisch aber höchst erfreute!

Flott nach dem Stück gab’s den dritten Akt, der wieder mit Essen und Trinken überschrieben war: Der Hauptgang bestand aus Maishähnchen, Kürbistagliatelle, Erbsenpürree und Steinpilzschaum. Saftig das Hähnchen, ein wenig zu wenig warm die Nudeln. Aber die hätten wir eh nicht ganz essen wollen – denn wer in der Rosenschänke vor dem Dessert satt wird, begeht einen Riesenfehler. Mascarpone, Gewürzapfel und Rumfrüchte-Sorbet rechtfertigten diese Entscheidung!

Die Weihnachtsshow „Frau Holle“ wird nach der Premiere vom 16. November noch am 22.11. / 23.11. / 29.11. sowie am 6.12. / 7.12. / 13.12.und 14.12.2013 gezeigt.
Reservierungen telefonisch unter 035206 / 21870
per E-Mail an info@landhotel-rosenschaenke.de
oder direkt im Landhotel Rosenschänke, Baumschulenstraße 17 in 01731 Kreischa

[Anmerkung: Wir waren mit Pressekarten zur Premiere eingeladen]

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