Presseveranstaltungen bei Gerd Kastenmeier finden, aus gutem Grund, meist zur Mittagszeit statt. Da muss man dann nicht in die Kantine und bekommt auch noch gute Nachrichten, es gibt also einen Mix aus Essen, Trinken, Newsfeed. Gute Sache das – und wenn etwas beworben werden soll, was man eigentlich nicht mehr bewerben müsste, weil eh schon alle Messen gelesen bzw. Plätze belegt sind: umso besser. Wegen des Bestechlichkeitsvorwurfs und so. Wir waren also gestern mal wieder beim Gerd, um zu erfahren, dass und wie er für den Leipziger Opernball koscher kocht. Wobei spätestens beim schreiben/lesen dieses Themas klar ist, wie schief das Bild mit den gelesenen Messen ist, also sorry…
„Shalom Israel“ ist das Thema des Leipziger Opernballs, zu dem am 31. Oktober rund 2.000 Gäste erwartet werden.Das Motto ist so gewählt, weil die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und Deutschland vor 50 Jahren gefeiert werden soll. Natürlich soll das Motto sich im Catering für die 800 Gäste an Bankett-Tischen (und die sind bereits alle verkauft, so war das mit den gelesenen Messen gemeint!) wiederfinden. Schwere Aufgabe? Ja, aber nicht unlösbar. Denn wie Catering geht, weiß Gerd Kastenmeier – allein in Leipzig beim Opernball ist er dieses Jahr zum vierten Mal (und das muss man sich ja auf der Zunge zergehen lassen, ganz langsam: da holen sie eine aus Dresden! Nach Leipzig! Na gut, Kastenmaier ist Bayer, und einen Bayerischen Bahnhof haben sie ja in Leipzig. Passt also!).
Und wie koscher oder zumindest israelisch gehen könnte? Dazu hat sich der Bayer aus Dresden dann in Leipzig fachkundigen Beistand geholt. Tom Franz, ein Reihnländer aus Israel, ein Jurist mit Koch-Karriere, ein Wanderer zwischen den Welten, leistet Hilfe. Tom Franz, um das ein wenig aufzudröseln, ist 42 und hat mehr die erste Hälfte seines Lebens im Rheinland gelebt – seit er 31 ist, wohnt er in Israel und hat dort 2013 eine Castingshow gewonnen. Seitdem ist der studierte Jurist Fernsehstar und kocht. Da er um das beste beider Welten weiß, passt das ganz gut – der Master Chef aus Tel Aviv und der Chef mit den besten Fisch- und Fleischrezepten aus Dresden können allem Anschein nach ganz gut zusammen.
Es gab, natürlich, auch was zu naschen. Aber wir hatten ja keine Zeit und sind dann doch in die Kantine gegangen. Aber vom koscheren Wein und Sekt haben wir geprobt – und um das mal so auf den Punkt zu bringen: Es wurde Zeit, dass sich mit dem Begriff Golan-Höhen etwas anders als Krieg und Streiterei verbindet. Vielleicht schafft es ja der beachtliche Wein oder der trinkflussanregende Sekt.
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