Pop, Schnurr und das Genuss-Atelier

33 Restaurants aus Sachsen im neuen Gault&Millau – neue Kategorie: Pop-Restaurants

Und, was gibt’s sonst Neues? Es gibt POP-Restaurants. Nee, das ist nichts Unanständiges: „Mit ihrer neuen POP-Kategorie öffnet sich die internationale Gourmet-Bibel für unkonventionelle Konzepte und fördert eine junge Generation ambitionierter Gastronomen“, heißt es in einer Pressemeldung des MM des aktuellen Restaurantguides, der jetzt erschienen ist. Über tausend Restaurants wurden getestet, die Ergebnisse stehen auf über 600 Seiten (das Buch selbst ist dicker, weil es noch einen Sonderteil Südtirol gibt). Pop-Adressen mit dem Label „locker und lecker“ kommen hinzu – 70 sind es bundesweit, fünf davon in Sachsen (drei Leipzig, zwei Dresden). Die Tester beschreiben und bewerten insgesamt 33 Restaurants in Sachsen. Im Vergleich zur Vorjahresausgabe nimmt der Gault&Millau in Sachsen sieben Restaurants neu auf und streicht vier „langweilig gewordene“, wie es in der Pressemeldung heißt.

Insgesamt hat Sachsen zwar die meisten Spitzenköche der neuen Bundesländer (warum auch immer man das nach all den Jahren noch so formuliert), im Vergleich mit Deutschlands Süden aber ist die Lage doch immer noch sehr übersichtlich. Leipzig liegt dabei in jeder Hinsicht vorn: Mit Peter Maria Schnurr und seinem Falco verfügt die Stadt sogar über eins der Spitzenrestaurants der Republik. 19 Punkte und vier Hauben stehen für prägende Küche, führend in Kreativität, Qualität und Zubereitung. Vier Restaurants davon stehen im Guide, getoppt nur noch von acht Restaurants mit 19,5 Punkten und fünf Hauben. 16 Einträge verzeichnet Leipzig insgesamt, Dresden bringt’s lediglich auf neun.

Hinter Spitzenkoch Schnurr teilen sich vier Küchenchefs Platz 2 der kulinarischen Hitparade des Gault&Millau in Sachsen, die ihre 17 Punkte aus dem Vorjahr mit inspirierten Gerichten verteidigten: Marcus Langer vom „Bean & Beluga“ und Benjamin Biedlingmaier vom „Caroussel“ (beide Dresden), Detlef Schlegel vom „Stadtpfeiffer“ in Leipzig und Benjamin Unger vom „St. Andreas“ in Aue. 16 Punkte und damit die Klasse, in der nach dem Verständnis des Guides Kochen zur Kunst wird, erreichen wieder Marcel Kube vom „Atelier Sanssouci“ in Radebeul und Philipp Liebisch vom „Juwel“ in Schirgiswalde-Kirschau/Oberlausitz. 15 Punkte vergab der Guide für Stephan Mießner vom Elements in Dresden und den Gasthof Bärwalde mit Olav Seidel am Windofen in Bärwalde bei Moritzburg (Bärwalde steht im alphabetisch geordneten Gault&Millau natürlich unter R wie Radeburg – muss man wissen…)

Neu dabei (endlich, wird er sagen…) ist Marcus Blonkowski vom „Genuss-Atelier“ in Dresden. Auf Anhieb gab es 14 Punkte (und eine Haube). In gleicher Kategorie finden wir auch das beste Restaurant von Hoyerswerda, den Westphalenhof, und fünf weitere in Leipzig, Chemnitz („Villa Esche“) und Hartenstein.

…und dann sind da noch die Pop-Restaurants. In Dresden sind das das Raskolnikoff und das william – unterschiedlicher können Restaurants nicht sein. In Leipzig sind es Herr Bergs Garten, Renkli – Wein und Angst sowie das vegane Restaurant Zest – das klingt irgendwie schlüssiger. Auch sehr wohlwollend beschrieben in Dresden: Die WeinKulturBar und die Weinzentrale. Da (und zum ein oder anderen der Erwähnten) sollte man mal wieder hin…

Gault&Millau Restaurantguide Deutschland 2019
736 Seiten, 39,99 Euro
ISBN:978-3898838405, ZS Verlag München

 

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