Alte Meister

[2004]

Für Dresden-Touristen die hübscheste Aussicht: Direkt auf die Semper-Oper! Und man sitzt im Zwinger (oder, wenn das Wetter mitspielt: davor)! Vielerorts sind das untrügerische Zeichen für unliebliches Essen. Nicht so bei den Alten Meistern: Im Prinzip zuverlässige Küche (unbedingt probieren: auf den Punkt gegarte „Jacobsmuscheln in der Schale gratiniert mit Rucolasalat“!), immer freundlicher Service. Nur wie man ein echtes Leipziger Allerlei (gab’s zu herzhaften Kalbsbäckchen) zubereitet, hat sich bis Dresden offensichtlich nicht nicht herumgesprochen, und warum auf jedem (jedem!) Gericht ein großes Bärlauchblatt herumroch, bleibt Geheimnis der Küche.

Die Karte ist nicht allzu groß, wird aber alle vierzehn Tage gewechselt. Gute Weinauswahl zu fair kalkulierten Preisen.

[2003]

Deutlich zugelegt hat die Küche im Restaurant Alte Meister – mit Suppen (köstlich: Erdbeer-Chilisuppe!) und Salaten, mit Fisch und Fleisch. Geblieben sind die 1-a-Lage mit Blick auf die Semperoper, das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und der freundliche Service.

[2002]

Das Restaurant „König Albert“ in der rechtselbischen Dresdner Neustadt galt Feinschmeckern lange als Geheimtipp, und freiwillig betrat auch kaum ein Fremder den Plattenbau mit dem leicht kitschigen Schriftzug. Die Einheimischen hingegen genossen es und wurden immer besser bedient.

Nun ist’s aus mit der Ruhe, denn das Restaurant hat Namen und Örtlichkeit gewechselt: Als „Alte Meister“ wagt man den Spagat eines Museumscafés in der Sempergalerie (mit Blick auf die Semperoper) am Nachmittag und eines Feinschmeckerrestaurants mit Ambitionen am Abend. Erste Besuche zeigen: Spagat gelungen! Und das in jeder Hinsicht, denn hier stimmt erfreulicherweise alles: Das Ambiente ist (dem Namen zum Trotz) eher sachlich, die Farbgebung modern mit warmen Tönen. Der Service ist kompetent und freundlich, lässt sich – so Zeit ist – auch mal auf ein Schwätzchen ein. Ohne Tadel auch was auf den Tisch kam: „Warmgeräuchte Entenbrust auf rotem Chicoree und Orangenchutney“ oder „Gebratene Kaninchenleber auf Ruccolasträusschen und Portweingelee“ stimmten als Vorspeisen angenehm auf den Rest des Menüs ein, und auch der stimmte (trefflich das „Red Snapper Filet auf Gemüsespaghetti mit Honiglimonensauce“, auf den Punkt die „Perlhuhnbrust mit gebratenen Pfifferlingen an hausgemachten Bandnudeln“).

Café & Restaurant Alte Meister
Theaterplatz 1 a
01067 Dresden

Tel. 03 51 / 4 81 04 26
www.altemeister.net
info@altemeister.net

mittags und abends geöffnet, kein Ruhetag, gängige Karten

[Recherche-Beitrag für „Der Feinschmecker“ · Stand 7/2004 | Karte der hier besprochenen Restaurants in Dresden und Umgebung]

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