Wenn es um Sushi geht, scheiden sich die Geister: Fisch in anderer Form als Stäbchen? Und dann auch noch roh? Or nö! Der Neinsagerfraktion gegenüber stehen die Ahnungsvollen, die von Nigiri oder Maki, von California Rolls oder Sashimi reden und, wenn sie mit dem Japanischkurs für Feinschmecker nicht so recht weiterkommen, laut über die beste Reissorte für Sushi sinnieren und wie man sie würzt, damit’s schmeckt.
Sushi, das hört man sofort, ist eine Wissenschaft für sich. Muss es aber natürlich nicht sein, man kann auch ganz einfach in ein Sushi-Restaurant gehen und den Abend genießen! In Radebeul gibt es seit März das Sushi & Wein. Wer die Szene ein wenig verfolgt, kennt den Namen: In Dresden gibt’s ein Lokal mit identischem Konzept, das Wolle Förster – der offensichtlich ein feines Gespür für Publikumsgeschmack hat – erfolgreich etabliert hat.
Der ehemalige Karl-May-Saloon in Radebeul strahlt nur einen Hauch von Fernost aus – was es angenehm macht, weil man sich in dem Ambiente eher wohl fühlen kann als in einem schnell kitschig geratenen Klischeebild Japans. Angedeutete Ballonlampen und Japantapeten reichen, der Rest ist solide Wohlfühlumgebung. Wobei das Sich-Wohlfühlen auch an der Bedienung liegt: So freundlich, geduldig, lachend, kompetent und verbindlich wünscht man sich den Service immer!
Das Sushi-Angebot ist übersichtlich präsentiert und Dank großzügig (aber gut!) bebilderter Karte auch für Nicht-Fachleute nachvollziehbar. Wer sich auskennt, findet eigentlich alles, was er sucht – landet wahrscheinlich aber dennoch bei einem (oder zwei) der als Set angebotenen Gerichte: Eine wohl sortierte Auswahl, die man selbst kaum trefflicher zusammenstellen kann. Es sei denn, man ist an einem der Abende dort, wo unter dem Motto „all you can eat“ ein schöner Teil der Zeremonie verloren geht: Es wird nicht angerichtet, man muss selbst aussuchen.
Am meisten Spaß macht es aber bei einem Individualbesuch zu Zweit oder zu Viert, weil der Sushi-Meister (der bei unserem Besuch eine Frau war) dann beispielsweise zwei Platten für Zwei zusammenstellen kann, auf denen alles enthalten ist: Sashimi – der rohe Fisch pur mit separat serviertem Reis. Lachs, Thunfisch, Tintenfisch oder Butterfisch schmecken nach Lachs, Thunfisch, Tintenfisch oder Butterfisch – so soll es sein bei frischem Fisch! Das ist die schwerste und einfachste Übung in einem: Die Ware frisch zu servieren!
Die zweitschwerste Übung ist, den Reis pikant zu würzen, damit er bei den Nigiri (Reis unterm Fisch!) und den Maki (die kleinen Röllchen!) dem Fisch schmeichelt, nicht von ihm ablenkt. Die Übung war gelungen! Unser Tipp (anstatt Dessert gegessen!): Frittierte Maki-Rollen!
Ein wenig enttäuscht waren wir von der Weinkarte: Wenn ein Laden „…& Wein“ heißt – dann sind zwölf Weine nicht gerade üppig. Aber da wir einen passenden Weißen gefunden hatten, wollen wir nicht meckern, sondern gerne wieder kommen!
Sushi & Wein
Schumannstr. 11
01445 Radebeul
Telefon:
Radebeul-Ost: +49 351 / 30 70 75 40
Dresden-Altstadt: +49 351 / 30 70 75 10
Dresden-Gittersee: +49 351 / 30 70 75 20
Dresden-Parkhotel: +49 351 / 30 70 75 30
http://www.sushi-und-wein.de
Öffnungszeiten:
täglich 11 bis 23 Uhr
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