Die Bilder für diesen Beitrag waren auf der Plattform Ipernity gehostet und wurden dort gelöscht.
Es dauert etwas, bis die Fotos wieder hier erschienen – sorry.
Über den Besuch der Besenwirtschaft von Familie Freytag in Wachwitz kann schon ein wenig Zeit vergehen – wie es dann weiter geht, ist dann ein wenig abhängig von den äußeren Umständen und der Frage des Abschlusses der Tour. Wir sind (2008) zurück gelaufen, auf der rechten Elbseite bis zur Pillnitzer Fähre: Das Auto war in Kleinzschachwitz geparkt. Dieses Jahr waren wir mit Bus und Bahn unterwegs und beschlossen weiterzugehen bis zum Blauen Wunder.
Der Weg nach Pillnitz ist schöner. Erstens sieht man das andere Ufer, an dem man ja hingelaufen ist. Zweitens ist mehr los. Die ersten Meter doppeln sich, wenn auch mit anderer Blickrichtung. Also zuerst der Segelhafen, dann die Fähre. Anschließend Neuland voraus und Bekanntes am anderen Ufer: Laubegast. Hinterlässt einen netten, dörflichen Eindruck, trotz einiger fetter Villen! Der Weg verläuft nahe der Elbe (ist also nur bei nicht so hohem Wasser begehbar!) und ist halb mit Steinen gepflastert und halb schlicht getrampelte Erde.
In einem der Steine sind zwei Jahreszahlen eingeritzt: 1408 – 1958. 550 Jahre wurden da gefeiert – aber wo? Und wovon? Wo kommt der Stein her? Keine Ahnung. 1408 wurde Laubegast gegenüber erstmals urkundlich erwähnt, das ist, trotz dazwischen fließender Elbe, ein nahe liegender Anlass. Ein wenig weiter elbauf kann man einen Einblick in die Werft nehmen, deretwegen wir auf dem Hinweg die Elbe verlassen mussten. Etliche Dampfschiffe der Weißen Flotte sind hier gebaut – vor hundert Jahren! Als Schiffs- und Yachtwerft Dresden gibt es den Traditionsbetrieb immer noch, unter anderem werden hier die Raddampfer gewartet.
Das nächste rätselhafte Objekt ist ein alter Schiffsanleger, über den ich bislang auch nichts finden konnte – außer einem beinahe zehn Jahre alten Hinweis, dass er zurückgebaut werden solle. Das hat sich offenbar erledigt, was gut ist, denner liegt wild-romantisch am rechten Elbufer herum und offenbar seine Schönheit vor allem im Gegenlicht des nun nahenden Sonnenuntergangs. Kitsch as Kitsch can, aber schön! Wer mag, kann seine weißen Sommerhosen auf den rostigen Pollern ein wenig der nächsten Wäsche näher bringen!
Next stop: Maria am Wasser! Wir sind zwar nahe genug dran, aber für einen Besuch ist es zu spät. Dafür bietet sich auch hier wildromantische Sonnenuntergangsstimmung, man muss sich nur umgucken. Das Bild zum Text ist übrigens eine üble Fälschung: Die beiden Bilder gehören gar nicht zusammen, sondern wurden im Abstand von zwei Laufminuten aufgenommen. Aber die Technik kann ja „gefühlte Eindrücke“ zu einer Einheit komponieren, und genau so entstand es!
Der letzte Teil des Weges zwischen Maria am Wasser und der Schlossfähre ist gegebenenfalls etwas arg ursprünglich: Wenn die Wiese nicht gemäht ist, säumen Brennnesseln den Pfad. Wenn die Elbe mehr Wasser als normal führt, gibt’s nasse Füße. In dem Fall: Nicht weiter gehen, sondern die gepflasterten Wege leicht oberhalb suchen und dann wieder runter zur Fähre. Die belohnt bei der Überfahrt mit einem letzten Schmalzblick in den Sonnenuntergang. Vorausgesetzt, man ist zur rechten Zeit dort!
Und was ist, wenn man gar nicht nach Pillnitz läuft, sondern zum Blauen Wunder? Nichts ist da! Beziehungsweise nichts Besonderes. Es sei denn, jemand empfindet den Weg in völliger Ruhe vorbei an Pferden mitten in einer Landeshauptstadt als etwas Erwähnenswertes. Erholsam, sehr erholsam läuft man mit dem Strom und genießt das dörfliche Wesen der Landeshauptstadt. Sonnenuntergangsfanatiker kommen hier natürlich auch auf ihre Kosten, allerdings ist das Ambiente nicht zwingend so nett wie auf dem Weg nach Pillnitz. Aber dafür taucht dann irgendwann das Blaue Wunder auf – und wer da nicht die komplette Litanei der Aaahhhs und Ooohhs freiwillig runterbetet, wird mit sofortiger Einkehr in eine der reichlich sich anbietenden Gaststätten rund ums Blaue Wunder bestraft!
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