Wir haben hier zwei Gedichte zum Thema Frühling, passend zu den Bildern, die heute auf dem Osterspaziergang am Dresdner Kaitzbach und bei Schloss Nöthnitz aufgenommen wurden. Die Frage ist: Wer hat es treffender formuliert: Eduard oder Friederike?
Frühling
Frühling läßt sein blaues Band
 Wieder flattern durch die Lüfte
 Süße, wohlbekannte Düfte
 Streifen ahnungsvoll das Land
 Veilchen träumen schon,
 Wollen balde kommen
 Horch, von fern ein leiser Harfenton!
 Frühling, ja du bist’s!
 Dich hab ich vernommen!
Eduard Mörike
Wenn der holde Frühling lenzt…
Wenn der holde Frühling lenzt
 Und man sich mit Veilchen kränzt
 Wenn man sich mit festem Mut
 Schnittlauch in das Rührei tut
 kreisen durch des Menschen Säfte
 Neue ungeahnte Kräfte –
 Jegliche Verstopfung weicht,
 Alle Herzen werden leicht,
 Und das meine fragt sich still:
 „Ob mich dies Jahr einer will?“
 Friederike Kempner
 
 
 
 
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