Flut Juni 2013 – eine Zwischenbilanz

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Auf acht Meter 76 stand der Pegel der Elbe in Dresden am 6. Juni. Damit war der Scheitel der Juni-Flut erreicht: Weniger als befürchtet und doch viel zu viel für Viele. Die Innenstadt wurde weitgehend vom Wasser verschont, die mobilen Flutwände zeigten ihre Wirkung. Andere Stadtteile soffen ab wie 2002, anderen Städten an der Elbe erging es ähnlich. Nahezu sieben Stunden stand das Wasser so hoch, nur langsam läuft das Wasser wieder ab.

Was war anders als 2002? Damals hatte es an einem Tag unglaublich geschüttet, was zu sprungartigem Anstieg vor allem der kleineren Flüsse aus dem Erzgebirge führte.Innerhalb 24 Stunden fielen bei Zinnwald 312 mm Regen vom Himmel – „Das ist der größte Tageswert der Niederschlagshöhe, der seit Beginn routinemäßiger Messungen in Deutschland registriert wurde. Er kommt – in einem Gebiet von bis zu 25 km2 – der vermutlich größten Niederschlagshöhe nahe, die dort physikalisch überhaupt möglich ist.“ steht im (vorläufigen) Kurzbericht über die meteorologisch-hydrologische Situation beim Hochwasser im August 2002 des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (nachzulesen in der Chronologie der Ereignisse, die ich 2003 für die Bürgerstiftung Dresden schrieb). Das Weißeritz-Wasser kam in voller Wucht und quasi über Nacht nach Dresden, mit verheerenden Zerstörungen. Danach besorgte die Elbe den Rest, ihr Wasser stieg mit 9,41 Metern so hoch wie nie zuvor.

2013 hatte es zwar auch mehr als genug geregnet, aber eben über einen längeren Zeitraum verteilt. Natürlich musste auch dieses Wasser irgendwo hin, es füllte Bäche, Flüsse und Stauseen. Und es brachte eine Flut, die von der Höhe her der von 2002 beinahe gleich kam. In dem Zusammenhang: Warum die Leute im Radio und Fernsehen immer das eher positiv klingende Wort ergiebig nutzen, verstehe ich genau so wenig wie das Festhalten am Begriff Jahrhundertflut für die regelmäßig viel zu hohen Wasserstände der Flüsse (es trifft ja nicht nur die Elbe). Aber das ist ein anderes Thema.

Was gleich war 2013: Die Hilfsbereitschaft. Spontanes Engagement, ob an den Sandsäcken oder als Transporteur, ob als Essens- und Getränkeversorger oder als Organisator: Was da abging (und hoffentlich beim Aufräumen nicht nachlässt), ist so erstaunlich wie erfreulich. Auch hier ein „bei der Gelegenheit“: In Dresden haben sich viele Facebooknutzer zur Hilfe vernetzt. Ein kurzer Post, wo Hilfe nötig war, zeitigte meist schnell Reaktion. Also wenigstens dafür sollte man dem Herrn Zuckerberg danken (bei Twitter war übrigens viel weniger los, und GooglePlus kam als Nothelfer zur Flut eher gar nicht vor – da gab’s hauptsächlich die üblichen schönen Fotos).

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