Als neulich bei der Schlössernacht die Elbhang Zombies keine weitere Zugabe geben wollten, gab es manch lange Gesichter. Oooch, schade! Und die Menschen hinter den langen Gesichtern fragten sich: wann und wo kann man die denn mal wiedersehen? In dieser Kombi wahrscheinlich bei der nächsten Schlössernacht – aber am Elbhang ist ja noch mehr los: in der Saloppe, beispielsweise, gastiert zwischen dem 12. August und dem 8. September die Serkowitzer Volksoper. Zehn Mal wagen dort Profimusiker den „Spagat zwischen Respekt und Respektlosigkeit gegenüber dem musikalischen Erbe“, wie sie ihre Tätigkeit selbst beschreiben. In diesem Jahr geben sie „Romulus der Große – Eine barbarische Hühneroper nach Dürrenmatt und Händel“.
Mit dabei ist Wolf-Dieter Gööck, bei den erwähnten Elbhang-Zombies der Pferdeliebhaber (jaja…) mit sonorer Stimme: Prinz Albrecht von Preußen. Zusammen dem Dirigenten Milko Kersten hat der Sänger, Schauspieler und Regisseur 2011 die freie Musiktheatertruppe „Serkowitzer Volksoper“ gegründet. In der jetzt schon neunten Spielzeit hat das Ensemble Friedrich Dürrenmatts „Romulus der Große – Eine ungeschichtliche historische Komödie in vier Akten“ (Uraufführung 1949 in Basel) mit der Musik von Georg Friedrich Händels „Julius Cäsar“ (vor 295 Jahren in London uraufgeführt) vermählt und noch eine Prise Mozart hinzugefügt, auf dass ein gewaltiges Spektakel entstehe.
In den vergangenen Jahren waren die Vorstellungen der Serkowitzer Volksoper in schöner Regelmäßigkeit ausverkauft – und ein Blick auf den Spielplan zeigt, dass es in diesem Jahr trotz zehn statt acht Vorstellungen nicht viel besser zu werden scheint. Einerseits. Andererseits aber läuft bei 99 Funken, der Online-Plattform der Ostsächsischen Sparkasse Dresden, eine Crowdfunding-Kampagne mit dem Ziel, ein wenig Geld für die neue Produktion einzuwerben. „Das Geld aus dem Crowdfunding wären etwa fünf Prozent in der Gesamtfinanzierung unserer neunten Spielzeit“, sagt Falk Joost, Vorsitzender des 2017 gegründeten Vereins Serkowitzer Volksoper e.V.
Wer gibt, bekommt – so ist das bei Crowdfunding: je nach Förderbeitrag gibt’s ein Sitzkissen, eine lobende Erwähnung im Programmheft oder eben auch Karten. Plus Kissen. Plus reservierten Sitzplatz – auch für Vorstellungen, bei denen offiziell schon nix mehr geht (der Premiere beispielsweise). Normale Tickets (ohne Sitzkissen und Reservierung) gibt’s, wenn noch nicht offiziell ausverkauft, für 18 € im Vorverkauf, Vorzugstickets mit allem Pi, Pa und auch was für den Po bei 99 Funken für 35 € (normale Vorstellungen) bzw. 50 € (Premiere). Einfacher geht’s nicht, Gutes zu tun für Farbigkeit und Vielfalt der Dresdner Theaterlandschaft und dafür auch noch einen Abend herzhaft lachen zu können. Und das, auch nicht ganz unwichtig: regensicher, denn die Plätze sind vor Wasser von oben geschützt…
Informationen:
Vorstellungen: Montag, 12. August 2019 (Premiere) | Mittwoch, 14. August 2019 | Montag, 19. August 2019 | Mittwoch, 21. August 2019 | Sonntag, 25. August 2019 | Montag, 26. August 2019 | Sonntag, 01. September 2019 | Montag, 02. September 2019 | Mittwoch, 04. September 2019 | Sonntag, 08. September 2019.
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