Die kleinen und die großen Sachsen

Ausgezeichnete Winzer: Wackerbarth – Bönsch – Lindhardt. Und Schwarz sowieso…

Schloss Wackerbarth

Dass die Größe von Weingütern bei der Qualität keine Rolle spielt, dürfte nirgends auffälliger als in Sachsen sein. Ein 2,5-Hektar-Betrieb rangiert vor einem mit 100 Hektar, dahinter ein 4,5-Hektar-Betrieb vor einem mit 60 Hektar. Qualitativ eigenständig sind sie alle und begeistern den Weinkenner mit ihrer jeweils ganz eigenen Philosophie und Stilistik. „Auch wenn Sachsen am nördlichen Rand der Weinbauwelt liegt, scheint die Sonne rund 1.600 Stunden im Jahr; das Klima ist mit dem der Champagne zu vergleichen“, hebt der verantwortliche Verkoster vom VINUM Weinguide 2020 für die Region, Matthias Dathan, in seiner Beurteilung hervor.

Überregional hohes Niveau

Der Jahrgang 2018 entpuppt sich in der Nachbetrachtung schwieriger als gedacht. Trotz aller Sorgfalt, gerade bei den Rieslingen, kann der Jahrgang nicht an den von 2017 heranreichen. Die etwas weniger hitzeempfindlichen Sorten wie die Burgunder, aber auch früher reifende Sorten konnten sich dennoch relativ gut behaupten. Auch die ersten Fassproben bei den Rotweinen lassen auf gute Qualitäten hoffen. Eine schöne Entwicklung ist der Trend hin zu mehr Frische, rebsortenspezifischer Frucht und Eleganz, nicht nur bei den Weißweinen, sondern auch bei Rosés und den Rotweinen. Gerade die Rosés werden wieder knackig trocken und eher würzig als zu fruchtig ausgebaut, was die Redaktion des «VINUM Weinguide 2020» sehr begrüßt – nicht zuletzt, weil es die kulinarischen Kombinationsmöglichkeiten deutlich erweitert.

Professionelle Strukturen, hochklassige Weine

Stefan Bönsch (Foto: Andrea Bönsch)

Der Aufwärtstrend des Staatsweinguts Schloss Wackerbarth (Radebeul) hält weiter an, mit der aktuellen Kollektion wurde der dritte Stern vergeben. Zusätzlich wurde das Weingut als Aufsteiger des Jahres ausgezeichnet. Damit ist ein großer Betrieb zusammen mit dem kleinen Weingut Martin Schwarz (Meißen) an der Spitze der Region Sachsen zu finden. Gerade die kleinen Betriebe wie Stefan Bönsch (Langebrück), der den Titel Weingut des Jahres verliehen bekam, oder der junge Alexandre Dupont de Ligonnès (Dresden) zeigen deutliche Aufwärtstrends und schließen zu den etablierten Erzeugern wie Friedrich Aust oder Weingut Schuh auf. Das Trio der Auszeichnungen komplettiert Karsten Lindhardt (Dresden-Pillnitz), der zur Entdeckung des Jahres gekürt wurde.

[Quelle: Pressetext VINUM]

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